Trauer braucht Raum

Rund um Allerheiligen und Allerseelen besuchen viele die Gräber ihrer lieben Vestorbenen, und auch die Trauer rückt stärker in den Blick. Die Arbeitsgemeinschaft für Trauer-begleitung sorgt für professionelle Hilfe. | Foto: Neuhold
  • Rund um Allerheiligen und Allerseelen besuchen viele die Gräber ihrer lieben Vestorbenen, und auch die Trauer rückt stärker in den Blick. Die Arbeitsgemeinschaft für Trauer-begleitung sorgt für professionelle Hilfe.
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Den Tod von geliebten Menschen gut bewältigen. Die Arbeitsgemeinschaft für Trauerbegleitung hilft.

Trauernde benötigen weder Mitleid noch gut gemeinte Worte, sondern eine professionelle Trauerbegleitung: Darauf hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerbegleitung (kurz BAT) vor den christlichen Feiertagen Allerheiligen am 1. November und Allerseelen am 2. November hingewiesen, an denen Menschen traditionell ihrer Verstorbenen gedenken. Trauer sei eine „natürliche Fähigkeit“, die helfe, mit Verlusten wieder neu leben zu lernen, aber auch Raum für Gefühle benötige. Trotz ihrer Normalität – Trauer durchzieht unser Leben von der Geburt bis zum Tod, jeder Mensch erlebt Trauer – friste sie in der Gesellschaft ein Schattendasein, so die Arbeitsgemeinschaft.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerbegleitung wurde 2013 vom Kardinal-König-Haus, der Caritas der Erzdiözese Wien, dem Dachverband Hospiz Österreich, der Österreichischen Caritaszentrale, der Österreichischen PastoralamtsleiterInnen-Konferenz und dem Österreichischen Roten Kreuz ins Leben gerufen. Sie schafft durch Zusammenarbeit und gemeinsam entwickelte Qualitätskriterien für die Ausbildung in Trauerbegleitung österreichweit eine Basis für eine qualitätsvolle Begleitung Trauernder.

Trauerarbeit kann man lernen
Professionelle Trauerbegleiter wüssten, „dass es vorrangig darum geht, der Verzweiflung, (Sinn-)Leere, Angst, dem Schmerz und der Hoffnungslosigkeit von Trauernden etwas zur Seite zu stellen statt entgegenzusetzen“. Es gehe darum, allen Gefühlen im Spektrum Trauer Raum zu geben und Anerkennung zu schenken. So unterschiedlich, wie wir Menschen seien, erleben alle Trauer anders. Auch die Bedürfnisse in Zeiten der Trauer seien verschieden. Es gäbe kein Richtig und Falsch.

„Trauerarbeit ist erlernbar“, betonte die Arbeitsgemeinschaft und unterstützt mit ihren Qualitätskriterien. Damit wolle man dazu beitragen, „dass immer mehr Menschen dazu befähigt werden, Trauernden mit fundiertem Wissen und fachlicher Erfahrung zur Seite zu stehen und im Umkehrschluss auch mehr Trauernden eine professionelle Begleitung und Unterstützung zukommen zu lassen“.

Nicht alle Trauernden benötigen für ihren Prozess des Abschieds und des Neubeginns Begleitung. Einigen tut diese Unterstützung jedoch gut. Hilfe erhalten sie aus dem persönlichen Umfeld oder von professioneller Seite. In der Steiermark gibt es unterschiedliche Angebote, wie Trauergruppen, Trauerspaziergänge oder Einzelbegleitung.

Infos: www.katholische-kirche-steiermark.at/trauer

Du bist nicht allein

Trauerbegleitung
Für Trauernde verändert sich die Welt von heute auf morgen, und sie sind in ihrem Alltag immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass der geliebte Mensch fehlt und sie mit den neuen Lebensbedingungen leben lernen müssen. So braucht Trauer zunächst die eigene Erlaubnis zum Fühlen, zum Hadern, zum Klagen und zur inneren Auseinandersetzung.
Die Arbeitsgemeinschaft für Trauerbegleitung (kurz BAT) sichert qualitätsvolle professionelle Trauerbegleitung. Sie organisiert auch Vernetzungstreffen und Symposien. Das nächste Symposium findet am 24. und 25. September 2024 in Wien zum Thema „Einsamkeit“ statt.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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