St. Georgen am Kreischberg
Passion mit Frauenpower

Wo im Sommer vielerorts große Vereinsfeste gefeiert werden, begeht die Kreischberggemeinde St. Georgen ein außergewöhnliches Jubiläum: 100 Jahre Christi-Leiden-Spiele – besser bekannt als Passionsspiele – Premiere am 23. Juli. | Foto: Galler
  • Wo im Sommer vielerorts große Vereinsfeste gefeiert werden, begeht die Kreischberggemeinde St. Georgen ein außergewöhnliches Jubiläum: 100 Jahre Christi-Leiden-Spiele – besser bekannt als Passionsspiele – Premiere am 23. Juli.
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St. Georgen am Kreischberg ist nicht nur für Wintersport, sondern auch für Passionspiele bekannt, die heuer 100-jähriges Jubiläum feiern.

Das 100-jährige Jubiläum der Passionsspiele St. Georgen am Kreischberg markiert einen Meilenstein in der Geschichte. 1922 wurden die Christi-Leiden-Spiele bereits einmal wiederbelebt, nachdem es sie vermutlich seit den 1880er Jahren nicht mehr gegeben hatte. Der Einheimische Matthäus Seidl erstellte damals anhand eines historischen Textes, der auf das Jahr 1828 datiert werden kann, eine neue Version des Spiels, das ab 1922 bis 1938 regelmäßig im Ortsteil St. Lorenzen aufgeführt wurde. 2022 jährt sich dieses Ereignis nun zum hundertsten Mal.

Nach einer Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg verschwanden die Passionspiele aus dem Ort, bis der Theaterverein St. Georgen die alte Tradition Mitte der 1990er Jahre erneut aufleben ließ. Dazu übertrug man die alten Texte aus der Kurrentschrift und überarbeitete sie. Die Vorbereitung der Wiederaufnahme der Passionsspiele sollte zwei Jahre dauern.

Heuer gibt es einen Generationenwechsel, denn erstmals führt Zoe Hauer, seit ihrer Jugend selbst an den Spielen beteiligt, Regie. Als Zuschauerin bei den Passionsspielen 2005 wuchs bei ihr der Wunsch, selbst dabei zu sein. Seither stand sie jedes Mal in unterschiedlichen Rollen auf der Bühne, nun führt sie Regie und hat den Traditionsstoff neu bearbeitet: „Vor allem als junge Frau stößt es einem manchmal sauer auf, dass im klassischen Passionsspiel Frauenfiguren eher hintangestellt werden. Zum hundertjährigen Jubiläum der St. Georgener Passion sollen Frauen sichtbarer sein. Im Lukasevangelium steht zum Beispiel, dass sich im Gefolge Jesu auch viele Frauen befunden haben, was wir auch in der Inszenierung aufgreifen wollen. Vor allem, weil Papst Franziskus Maria Magdalena schon 2016 in den Apostelstatus erhoben hat, was leider kaum jemand weiß“, erklärt die heurige Regisseurin.

Außerdem setzt Hauer die allegorischen Figuren der sieben Todsünden ein – eine Hommage an die Blütezeit des historisches Volksschauspiels. Unterstützt wird sie von einem Organisationsteam aus Routiniers und jungen MitstreiterInnen. Das Bühnenbild gestalteten Gernot Jungmaier und Peter Stock. Nachdem die Passion 2017 in der Kreischberghalle zu sehen war, kehrt sie heuer an ihren angestammten Platz vor der Pfarrkirche St. Georgen zurück. „So wollen wir eine Brücke zwischen Tradition und Innovation schlagen“, erklärt Zoe Hauer.

Passionsspiele

Termine und Tickets
Sa., 23. Juli, 18 Uhr, Premiere; So., 24. Juli, 15 Uhr; Sa., 30 Juli, 18 Uhr; So., 31. Juli, 15 Uhr; Sa., 13. August, 18 Uhr; So., 14. August, 15 Uhr; Mo., 15. August, 15 Uhr.
Preise: Vorverkauf: 17,80 Euro (ermäßigt: 14,40 Euro) Tages-/Abendkassa: 18 Euro (ermäßigt: 15 Euro). Ermäßigt für Kinder bis 14 Jahre und Gruppen ab 15 Personen.
Kartenvorverkauf bei allen Raiffeisenbanken und bei allen Verkaufsstellen von
Oeticket und online auf www.oeticket.com
Weitere Informationen laufend aktuell auf www.passionsspiele-sankt-georgen-ob-murau.at und auf www.facebook.com/passionsspielestgeorgen

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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