In die nächste Runde

Zuhören war das wesentliche Element bei der vorsyno-
dalen Beratung mit 60 Teilnehmenden im Juni in Mariazell. Die Gesprächsrunden tauschten sich über eine Zwischenfassung der Nationalen Synthese aus. | Foto: Wuthe/Kathpress
  • Zuhören war das wesentliche Element bei der vorsyno-
    dalen Beratung mit 60 Teilnehmenden im Juni in Mariazell. Die Gesprächsrunden tauschten sich über eine Zwischenfassung der Nationalen Synthese aus.
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Der synodale Prozess geht weiter. Die zehn Seiten umfassende „Nationale Synthese“ der österreichischen Diözesen wurde nun veröffentlicht.

Die österreichweite Zusammenfassung der diözesanen Zusammenfassungen der Eingaben zum weltweiten synodalen Prozess wurde am 15. August an den Vatikan geschickt und am 21. September in Wien der Öffentlichkeit präsentiert. Die Österreich-Synthese soll (wie andere Synthesen auch) „die Vielfalt der zum Ausdruck gebrachten Ansichten und Meinungen widerspiegeln“, so steht es im Leitfaden für den synodalen Prozess. Dieser Herausforderung stellte sich das vierköpfige Redaktionsteam, bestehend aus Generalsekretär Walter Krieger (Österreichisches Pastoralinstitut), Politikwissenschafterin Birgit Bahtic-Kunrath (Internationales Forschungszentrum IFZ in Salzburg), Rektorin Petra Steinmair-Pösel (Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein) und Europareferent Johannes Moravitz (Büro Brüssel der Österreichischen Bischofskonferenz).

Regionale und globale Ebene. Die Zusammenfassung unterscheidet zwei Themengruppen: „Anliegen, die man vor Ort aufgreifen und im Sinn der Eingaben am Synodalen Prozess umsetzen kann, z. B. Geschlechtergerechtigkeit, Förderung von Frauen in kirchlichen Leitungspositionen, Ausbau von Partizipationsmöglichkeiten in Richtung Mitbestimmung auf allen Ebenen, vermehrte Mitwirkung von Laien und Laiinnen in der Liturgie, Bemühen um eine verständlichere Sprache in Liturgie und Verkündigung, pastoraler Umgang mit Menschen, die in verschiedener Weise vom kirchlichen Leben ausgeschlossen sind, Aufarbeitung von Missbrauch, die Förderung von Glaubensbildung u. a. m.“ Sie stehen Anliegen gegenüber, die „auf entsprechenden kirchlichen Ebenen“ zu thematisieren sind: „Zugang von Frauen zur Weihe und den damit verbundenen Ämtern, Zölibat als Zulassungsbedingung zum Weiheamt, Adaptierung von Lehrmeinungen unter Berücksichtigung der fortschreitenden Offenbarung des Heiligen Geistes (z. B. Sexualmoral).“

Bewahren und erneuern. Die nationale Synthese und ein Begleitwort der zuständigen Bischöfe Franz Lackner und Josef Marketz finden sich auf www.bischofskonferenz.at „Inhaltlich hat die Befragung viel zu Bewahrendes und Innovatives aufgezeigt. Zur Fortschreibung der Heilsgeschichte braucht die Kirche beides“, so die Bischöfe. Im Oktober 2023 treffen sich Bischöfe aus aller Welt zur Synode mit dem Titel „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“. Erzbischof Franz Lackner wird als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz teilnehmen. Die Pastoraltheologin Regina Polak aus dem Synodenteam und Synoden-Redaktionsmitglied Petra Steinmair-Pösel werden ihn als Beobachterinnen begleiten. Der synodale Prozess bildet die Vorarbeit für die Synode in Rom.

Monika Slouk


O-Töne

Aus dem Synodenpapier
„Auch der Begriff ‚Synodalität‘ war bisweilen ein Stolperstein, weil dieser in der Alltagssprache der meisten Menschen nicht vorkommt.“

„Einige beklagen die Selbstsicherheit, mit der anderen das Wirken des Geistes abgesprochen wird …“

„‚Wie können wir vom Hören ins Handeln kommen?‘ Hier wird vor allem die Sorge greifbar, dass der synodale Prozess keine greifbaren Ergebnisse bringt.“

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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