Am Ende der Dank

Mariä Himmelfahrt, Westwand des südlichen Querschiffs in Graz-Mariatrost, Johann Veit Hauckh, 1718. | Foto: Neuhold
  • Mariä Himmelfahrt, Westwand des südlichen Querschiffs in Graz-Mariatrost, Johann Veit Hauckh, 1718.
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Am 15. August feiern wir das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel.

Am Marienfeiertag mitten im August machen sich oft Wallfahrergruppen auf den Weg zu einer Marienkirche. Im Evangelium dieses Hochfestes begleiten wir dann Maria auf ihrem Weg zu Elisabeth. Am Ende ihres langen Weges wird Maria von Elisabeth herzlich willkommen geheißen und stimmt ein Lied voll Dankbarkeit an. Die Kirche hat dieses „Magnificat“ in ihr Abendlob aufgenommen, als Danksagung am Ende eines Tages.

Am 15. August feiern wir das Ende des irdischen Lebensweges von Maria. Die meisten Heiligen werden im Gottesdienst an oder rund um ihren Sterbetag gefeiert. Die Vollendung ihres Lebens in Gott ist der Grund für dankbares Gedenken. Ein Geburtstag wird im Gottesdienst hingegen nur für Jesus Christus (25. Dezember), Maria (8. September) und Johannes den Täufer (24. Juni) gefeiert.

Glaube. Am Ende eines Lebensweges steht Dankbarkeit. Wenn wir uns von Verstorbenen verabschieden, tun wir das meist in Dankbarkeit für alles, was sie uns bedeutet und mitgegeben haben. So greift die Kirche auch beim Gedenken des Todes von Maria ihr Danklied auf, das ihr das Evangelium als junges Mädchen in den Mund gelegt hat. Maria hinterlässt uns die Nähe des liebenden Gottes, für dessen Menschwerdung sie zur Mutter geworden ist. In ihrem Lied hinterlässt sie uns den Glauben an einen Gott, der auf die Niedrigen und Armen schaut und sich nicht nach den weltlichen Machtinteressen richtet. Einen Glauben, den wir gerade in den Krisen unserer Zeit so dringend brauchen.

Bild. Wenn liebe Mitmenschen sterben, geben wir oft bei der Verabschiedung ein Sterbebildchen mit. Zum Tod von Maria ist es ein österliches Bild, das wir mitgeben und das wir auch in manchen Kirchen sehen. Maria wird vom dreifaltigen Gott in das bleibende Leben aufgenommen, das wir „Himmel“ nennen. Dieses Bild soll uns erinnern, dass im Tod der liebende Gott auf uns wartet, der uns an seiner Seite willkommen heißt. Das Fest gibt uns den Glauben an einen Gott mit, der das Leben will.

Wenn wir sagen, Maria sei mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden, dann sagt uns das: Das, was unser Leben ausmacht, hat Platz im bleibenden und ewigen Leben. Das, was an Liebe konkrete Gestalt angenommen hat in unserem Leben, begleitet uns über den Tod hinaus. Das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel ist ein österliches Fest. Es bezeugt den Glauben, dass wir – so wie Maria – mit Christus auferstehen.

Kirchen. Viele Kirchen sind in der Steiermark „Mariä Himmelfahrt“ geweiht: unter anderen die Franziskanerkirche, die Leechkirche und die Kapelle im Landhaus in Graz; die Kapuzinerkirche und die Kirche Maria Lebing in Hartberg, die Kirchen von Hitzendorf, Maria Buch bei Judenburg, Pöls, Seckau, Schulbrüder in Laubegg (Pfarre St. Georgen an der Stiefing), Leoben-Waasen, Vordernberg, Mariahof, St. Marein bei Neumarkt, Neuberg an der Mürz, Am Grünen Anger in Neuberg an der Mürz, Spital am Semmering, Gröbming, Straden, Frohnleiten und Rein. Verschiedene Messkapellen haben ebenfalls dieses Patrozinium. Auch zum Beispiel die Kirchen Graz-Straßgang („Maria im Elend“) und Dobl („Maria im Dorn“) feiern am 15. August ihre Kirchenpatronin.

Herbert Messner

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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