Katholische Jungschar
Spielen statt arbeiten

Der 12. Juni ist der Welttag gegen Kinderarbeit. 
Auch im Jahr 2022 ist Kinderarbeit leider noch nicht Geschichte – im Bild eine Ziegelfabrik in Indien. | Foto: Andhra Pradesh
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  • Der 12. Juni ist der Welttag gegen Kinderarbeit.
    Auch im Jahr 2022 ist Kinderarbeit leider noch nicht Geschichte – im Bild eine Ziegelfabrik in Indien.
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Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar ruft anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit am 12. Juni zum Handeln auf.

Kinderarbeit hat viele Gesichter. 160 Millionen, um genau zu sein. So viele Kinder weltweit sind es nämlich, die laut Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation arbeiten müssen. Sie hantieren auf Plantagen mit giftigen Pestiziden oder verwenden gefährliche Werkzeuge. Sie müssen schwere Lasten tragen, in enge Bergwerksstollen kriechen und sind Bedrohungen und Gewalt ausgesetzt. Die Arbeit der Kinder verhindert sehr oft einen regelmäßigen Schul-besuch, lässt ihnen keine Zeit zum Spielen und schädigt ihre Gesundheit auf Dauer.
Es ist die Armut, die von Kindesbeinen an in schwere Arbeit zwingt. Das Einkommen der Kinder wird für das Überleben der Familien benötigt, weil der Lohn der Eltern einfach nicht reicht. Die heute 18-jährige Jessmare von den Philippinen erzählt, dass sie bereits mit drei Jahren als Straßenverkäuferin gearbeitet hat, um der Familie zu helfen. Manideepa aus Indien musste nach dem Tod ihres Vaters die Schule abbrechen und in einer Baumwollfabrik arbeiten, bis ihr mit 12 Jahren durch eine Partnerorganisation der Dreikönigsaktion zum Wiedereinstieg in die Schule verholfen wurde.

Kinderarbeit steckt in vielen Produkten unseres täglichen Konsums. Allein für unsere Schokolade schuften im Kakaosektor 2,1 Millionen Kinder. Auch die süßeste Schokolade erhält mit diesem Wissen einen bitteren Beigeschmack. Doch was können wir, die wir auf der „Schokoladenseite“ des Lebens gelandet sind, tun, um dieser großen Ungerechtigkeit entgegenzutreten?

Einerseits helfen Spenden für Hilfsprojekte, andererseits bewusster Konsum fair gehandelter Produkte. Darüber hinaus können wir von der Politik ein Gesetz fordern, das Unternehmen entsprechende Sorgfaltspflichten für ihre Lieferketten auferlegt. Ein sogenanntes Lieferkettengesetz könnte einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von ausbeuterischer Kinderarbeit leisten. Seit der Verabschiedung der UN-Leitprinzipien zu Wirtschaft und Menschenrechten 2011 setzte man vor allem auf unverbindliche Leitlinien und freiwillige Selbstverpflichtungen von Unternehmen. Die Bilanz ist ernüchternd: Bei einer Studie gab nur ein Drittel der befragten Unternehmen an, sich um Menschenrechts- und Umweltschutz in ihren Zulieferketten zu kümmern. Daher fordert die Katholische Jungschar ein starkes europäisches Lieferkettengesetz, das gegen Kinderarbeit vorgeht.

Mitmachen

Gemeinsam gegen Kinderarbeit
Gemeinsam mit der Initiative „Kinderarbeit Stoppen“ können Sie von österreichischen Regierungsmitgliedern und ParlamentarierInnen ein Lieferkettengesetz fordern, das wirkungsvoll gegen Kinderarbeit vorgeht. Reihen Sie sich mit wenigen Klicks in die virtuelle „Menschenkette gegen Kinderarbeit“ ein unter
www.kinderarbeitstoppen.at/mach-mit
oder QR-Code scannen:

Spendenmöglichkeit:
Konto: Dreikönigsaktion
IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330
Verwendungszweck: Kinderarbeit Stoppen

Der 12. Juni ist der Welttag gegen Kinderarbeit. 
Auch im Jahr 2022 ist Kinderarbeit leider noch nicht Geschichte – im Bild eine Ziegelfabrik in Indien. | Foto: Andhra Pradesh
Gemeinsam gegen Kinderarbeit
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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