Altenpastoral
„Alt“ ist nicht gleich „krank“

Senioren betreuen die Enkel, sind ehrenamtlich engagiert, besuchen Theater, haben eine Jahresmitgliedschaft im Fit-In, walken mit Freunden … bis zum 16. März 2020 – und wurden dann zur Risikogruppe ernannt. | Foto: iStock
  • Senioren betreuen die Enkel, sind ehrenamtlich engagiert, besuchen Theater, haben eine Jahresmitgliedschaft im Fit-In, walken mit Freunden … bis zum 16. März 2020 – und wurden dann zur Risikogruppe ernannt.
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  • hochgeladen von Florian Heckel

Altenpastoral. Was wir aus der Coronakrise gelernt haben.

Die Zeit der corona-bedingten Einschränkungen war für viele ältere Menschen besonders herausfordernd. Dieses Virus hat sehr energisch an die Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit des Lebens erinnert. Die ARGE Altenpastoral der österreichischen Diözesen sowie der Diözese Bozen-Brixen fordert einen differenzierten Blick auf die unterschiedlichen Lebensphasen im Alter.

„Alt“ ist nicht gleich „krank“ oder „Risiko“. Ein differenzierter Blick auf die verschiedenen Lebensphasen im Alter zeige, dass man „alt“ nicht gleichsetzen könne mit “ krank“ oder „Risiko“ – die Spannbreite reiche von „jungen, fitten, agilen Seniorinnen und Senioren“ bis zu den pflegebedürftigen hochaltrigen Menschen. Die Corona-Maßnahmen führten für viele ältere und alte Menschen zu Einsamkeit und Isolation. Konnten die einen ihrem aktiven Leben nicht mehr nachgehen (ehrenamtliche oder sportliche Aktivitäten, Enkelkinderbetreuung), wurden andere zwar materiell versorgt (Einkäufe, Pflege), vermissten aber Tagesstruktur, soziale Kontakte und geistige Herausforderung.

Dem sozialen Tod durch Isolation entgegenwirken. Einen Beitrag dazu leistete auch die Tatsache, dass Kommunikation großteils auf digitale Medien verlegt worden war, aber rund 40 % der über 60-Jährigen keinen Zugang zum Internet haben. Daher sei eine Zusammenarbeit mit Bildungsanbietern notwendig, um die Teilhabe an der digitalen Welt zu gewährleisten. Ältere Menschen waren zwischen Fremd- versus Selbstbestimmtheit hin- und hergerissen. Neben Angst und Verunsicherung waren sich viele bewusst, dass sie Krisen meistern und Risiken eigenverantwortlich abschätzen können.

Pflege- und Seniorenhäuser. Es kristallisierte sich sehr eindeutig heraus, in welchen Häusern die Seelsorge zum Team und zur Pflegephilosophie gehört. Ein Recht auf Seelsorge in den Senioreneinrichtungen aller Bundesländer sei daher unbedingt notwendig.
Abstand halten, Mund-Nasen-Schutz sei für Menschen mit Demenz nicht begreifbar und deshalb nicht machbar. Sie brauchen Nähe, Berührung, Kommunikation über Mimik und Gestik.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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