Familie
Von Korn und Talenten

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Viele Legenden gibt es vom heiligen Nikolaus.

Nikolaus gilt als Patron der Kinder, MinistrantInnen, SchülerInnen und Studierenden, Getreidehändler, Mädchen, Frauen und vieler anderer mehr. Sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt, doch wir wissen, dass er in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof von Myra in der heutigen Türkei wirkte.
Viele Legenden ranken sich um ihn – die bekannteste ist wohl „das Kornwunder“. Bischof Nikolaus überredete den Kapitän eines Schiffes, Korn für die notleidende Bevölkerung auszuladen. Als das Schiff in seinem Bestimmungshafen ankam, fehlte nichts, für die BewohnerInnen von Myra allerdings reichte das entnommene Getreide mehrere Jahre zur Nahrung und als Saatgut.

Eine weitere Legende besagt, dass Bischof Nikolaus den drei Töchtern eines armen Mannes zur Mitgift verhalf, indem er drei Goldstücke ins Zimmer der drei Jungfrauen warf. Darauf sind die Attribute des Heiligen, die drei goldenen Kugeln, zurückzuführen.
Übrigens: Der Brauch, dass der Nikolaus die Kinder befragt, ob sie brav waren, geht auf eine Bibelstelle zurück: das Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Mt 25,14-23). „Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging …“ Er vertraute seinen drei Knechten sein Vermögen/Talente an.
Als er zurückkam und Rechenschaft von seinen Knechten verlangte, wurden die beiden Knechte, die mit dem anvertrauten Vermögen gut gewirtschaftet und es vermehrt hatten, besonders gelobt. Es geht also darum, unsere Talente zu nutzen!

Familienreferat der Diözese

Tipps für die Nikolausfeier zu Hause

Falls jemand ein Instrument spielt, kann (gemeinsam) ein Lied einstudiert werden.

  • Bereiten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind/Ihren Kindern den Raum vor (Adventkranz, Musik, Getränke, Duftlampe …)
  • Schauen Sie gemeinsam Bilderbücher über den Bischof Nikolaus an, lesen Sie daraus vor, oder erzählen Sie eine der Legenden.
  • Basteln Sie gemeinsam mit den Kindern eine Nikolausmütze.
  • Rollenspiel: Lassen Sie Ihr(e) Kinder in die Rolle des heiligen Nikolaus schlüpfen.
  • Überlegen Sie gut, was Sie schenken.
    Es muss kein riesengroßes Geschenk sein, Ihr(e) Kind(er) freuen sich sicherlich auch über Kleinigkeiten, die von Herzen kommen.

Zum Nachdenken

Erinnerungen der 16-jährigen Tochter

Wenn du an den Nikolaus denkst, was fällt dir da ein?
Hannah: Zu uns sind immer die Nachbarn mit den Kindern gekommen, da war unser Wohnzimmer ziemlich voll. Auf dem Tisch stand der Adventkranz, eine oder zwei Kerzen waren angezündet, je nachdem. Ja, und als der Nikolaus dann angeläutet hat, war das ganz was Besonderes. Eines von uns Kindern hat sich getraut, seinen Bischofsstab zu halten, der war ganz schön schwer. Ein Helfer war auch immer dabei, der den schweren Sack getragen hat.
Ja, und die Geschenke mussten wir uns verdienen.
Wieso verdienen?
Was meinst du damit?

Hannah: Naja, der Nikolaus – der mir meistens sehr bekannt vorgekommen ist (damals hab´ ich mir oft gedacht, dass der dem Papa voll ähnlich sieht) – hat uns gefragt, ob wir Geschichten über ihn wissen. Da haben wir ihm die Geschichte mit dem Weizen auf dem Schiff, wo nichts weniger wurde, erzählt. Oder die Geschichte mit den drei Goldklumpen für die drei Schwestern. Ein oder zwei Mal habe ich sogar mit meinen Geschwistern mit Flöte, Klavier, Geige und Cajon das Lied „Lasst uns froh und munter sein“ vorgespielt. Und das Gedicht „Nikolaus ist ein guter Mann“, das konnte ich auch mal. Und als der Nikolaus weg war, haben wir uns über die Mandarinen und Erdnüsse hergemacht.
Ganz was Besonderes sind die Geschenke von der Vefi-Oma: Sie bäckt aus süßem Germteig Krampusse. Und Äpfel, in denen ein 2-Euro-Stück steckt, sind auch immer im Korb.
Danke für das Teilen der Erinnerungen.

Silvia Kirchberger (Mama)

Kirchberger Silvia
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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