Schöpfungsverantwortung
Menschen voller Grünkraft

Ein Geschenkskorb voll mit saisonalem Gemüse für den Glückshafen beim Pfarrfest, Blumenvielfalt rund um die Kirche, fairer Kaffee und Saft aus der Glasflasche aus regionalem Obstanbau. Wenn es ums Klima und die Umwelt geht, haben „Umwelt-Pfarrgemeinderätinnen und -räte“ viele Ideen. Hemma Opis-Pieber legt noch ein paar Inspirationen drauf. Weil unser Klima uns alle angeht. | Foto: Pfarre Gratkorn
2Bilder
  • Ein Geschenkskorb voll mit saisonalem Gemüse für den Glückshafen beim Pfarrfest, Blumenvielfalt rund um die Kirche, fairer Kaffee und Saft aus der Glasflasche aus regionalem Obstanbau. Wenn es ums Klima und die Umwelt geht, haben „Umwelt-Pfarrgemeinderätinnen und -räte“ viele Ideen. Hemma Opis-Pieber legt noch ein paar Inspirationen drauf. Weil unser Klima uns alle angeht.
  • Foto: Pfarre Gratkorn
  • hochgeladen von SONNTAGSBLATT Redaktion

Ansprechpersonen für Umwelt und Schöpfung“ sind ganz besondere Menschen. Sie sind sensibel und zupackend, flexibel und hartnäckig, fromm und politisch! Warum ich das einfach so behaupten kann? Weil ich die Ehre habe, seit genau 20 Jahren mit ebensolchen Frauen und Männern arbeiten zu dürfen! Zu Beginn hießen sie „Umwelt-Pfarrgemeinderäte“ – der Begriff hat sich geändert, die Herausforderungen sind die gleichen geblieben: unsere Lebenswelt zukunftsfähig zu gestalten!

Dazu ein paar Beispiele:
Spiritualität: Vom Glaubensbekenntnis über den Sonnengesang bis zum „Gebet für die Erde“ aus der Enzyklika Laudato Si’ – in Fürbitten, Andachten und Gottesdiensten bringen wir unsere Freude und Dankbarkeit, aber auch unsere Sorgen und Herzensanliegen vor Gott.

Geschenke mit Mehrwert: Ob beim Pfarrfest, bei Jubiläen oder Ehrungen: wir haben ein tolle Auswahl an nachhaltigen Geschenken. Gutscheine für Öffis oder den Bauernmarkt, selbstgemachte Säfte, Marmeladen oder Kräutersalze.

Natur genießen: Ob Pfarrgarten, Friedhof oder Vorplatz – überall machen Blumen, Sträucher und Bäume das Leben schöner. Bei richtiger Auswahl wird zudem die Artenvielfalt gefördert.

Pfarrfest für alle: Fleisch hat zu viele „unerwünschte Nebenwirkungen“, um gedankenlos konsumiert zu werden. Beim Pfarrfest bieten wir zumindest eine vegetarische Alternative wie Laibchen, Eierspeise oder Gemüseeintopf an. Wir kaufen aus naturnaher Produktion und regional.

Mobilität – klimafreundlich hin und her: Bei Veranstaltungen ermöglichen wir durch Ortswahl und Zeitplan die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Fahrgemeinschaften sparen Benzin und Schadstoffe (1l Benzin = ca. 2,6 kg CO2).

Speis und Trank: Plastik und Alu ade – fairer Kaffee: Bei Veranstaltungen, Treffen, Gruppenstunden und Sitzungen genießen wir dankbar unser gutes Leitungswasser, Mineralwasser und Fruchtsäfte von
regionalen Bauern und Bäuerinnen aus Glasflaschen. Aludosen sind wegen der extremen Umweltbelastung und des hohen Energieverbrauches tabu. Fair bezahlten und biologisch produzierten Kaffee gibt es mittlerweile in großer geschmacklicher Vielfalt!

Nicht immer ist es einfach, diese und ähnliche Dinge in der Pfarre umzusetzen. Aber wir sind eine große Gemeinschaft und können uns gegenseitig bestärken. Dazu gibt es Unterlagen und Unterstützung durch das Umweltreferat und auf akn.graz-seckau.at. Hildegard von Bingen spricht von der „Grünkraft“, die das ganze Universum als Lebenskraft und göttliche Liebe durchdringt. Diese Grünkraft zu spüren wünsche ich uns!

Hemma Opis-Pieber

3 FRAGEN AN

Renate Sturm ist Umwelt-PGR in der Pfarre Eggersdorf.

Warum engagieren Sie sich im Pfarrgemeinderat?
Weil ich dort die Möglichkeit habe meiner Spiritualität und meinem Glauben Raum zu geben. Wir können gemeinsam unserer Sehnsucht nach Gott nachspüren und diese Erfahrung in unserer Pfarre sichtbarer werden lassen. Für mich ist Gott in der Schönheit seiner Schöpfung und in Begegnung mit Menschen erfahrbar. Ich engagiere mich für andere Formen von Kirche, denn: Die Welt ist voll von Gott.

Wie kam es zu Ihrem Umwelt-Engagement?
Aus einer großen Frustration über die Klimakrise entstand Motivation, nämlich aus der Erkenntnis, dass es letztendlich in unserer Verantwortung liegt, gegenzusteuern. Jede/r ist gefordert, sich für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen und gemeinsam können wir viel bewirken. Es gilt das eigene Verhalten gründlicher zu überdenken. Und miteinander macht es sogar Spaß!

Auf welches pfarrliche Projekt bist du besonders stolz?
Über das Fastenprojekt 40 TAGE FÜR DIE UMWELT freue ich mich sehr, weil sich viele Schulen daran beteiligten und weil das Echo sehr positiv war. Und auch über unsere Fairteiler-Hütte, die dreimal wöchentlich gefüllt wird.

Einladung
zum Austauschtreffen „Netzwerk Schöpfung“ am Samstag, 11. Juni 2022 von 8.45 bis 13 Uhr im „abc“ der Pfarre Graz-Andritz. Eingeladen sind alle ehemaligen, aktuellen und zukünftigen Ansprechpersonen für Umwelt und Schöpfung in Pfarren, sowie alle Interessierten. Für regionale, nachhaltige Köstlichkeiten ist gesorgt. Bitte um Anmeldung: beatrice.reicher@graz-seckau.at oder 0316/8041-284.

Ein Geschenkskorb voll mit saisonalem Gemüse für den Glückshafen beim Pfarrfest, Blumenvielfalt rund um die Kirche, fairer Kaffee und Saft aus der Glasflasche aus regionalem Obstanbau. Wenn es ums Klima und die Umwelt geht, haben „Umwelt-Pfarrgemeinderätinnen und -räte“ viele Ideen. Hemma Opis-Pieber legt noch ein paar Inspirationen drauf. Weil unser Klima uns alle angeht. | Foto: Pfarre Gratkorn
Renate Sturm ist Umwelt-PGR in der Pfarre Eggersdorf.
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ