Familie
Erntefrisch und ganz nah

Gemüse direkt vom Landwirt aus der Region – frisch, regional und saisonal. | Foto: iStock/valentinrussanov
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  • Gemüse direkt vom Landwirt aus der Region – frisch, regional und saisonal.
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Gemüsiges aus der Kiste – Gutes vom Bauernhof.

Eine Kiste ist es, die mich jeden Donnerstag überglücklich macht. Wenn sie vor meiner Haustür darauf wartet, von mir bestaunt, beschnuppert und genüsslich ausgepackt zu werden. Haben Sie es schon erraten? Es ist die Biokiste, Gemüsekiste, Bauernkiste. Sie hat viele Namen – aber immer einen köstlichen Inhalt: knackfrisches, buntes Gemüse, duftende Kräuter und süßes Obst aus der Region.

Saisonal, regional, bio und unverpackt. So steht sie da, die Gemüsekiste. Worauf sie dagegen gar nicht steht? Plastik, Chemie und lange Transportwege. Das bedeutet: In ihr stecken superfrische Lebensmittel.

Wenn Sie auch ein Shopping-Muffel sind wie ich, dann ist das doch ideal: Die Kiste wird geliefert, oder Sie holen sie einfach vom Hofladen in Ihrer Nähe ab. Kein langes Aussortieren, kein zermürbendes Etikett-Suchspiel nach den Herkunftsländern.

Let’s talk about money: Klar, das Gemüse aus dem Discounter ist vermutlich billiger. Aber: siehe erster Punkt! Die Preise für ein Gemüsekisterl sind in Ordnung, vor allem weil die Qualität stimmt.

Außen hui, innen – ja, was eigentlich? Geht es Ihnen nicht auch manchmal so, dass Sie die leuchtend rote Tomate im Supermarktregal regelrecht anstrahlt, sich zu Hause aber als Mogelpackung entpuppt? Einfach, weil sie ihren Geschmack verloren hat – vermutlich irgendwo zwischen Spanien und Ihrem Stammladen. Regionales Gemüse schmeckt bombastisch und könnte (manchmal) sogar mit dem Fahrrad transportiert werden.

Löwenzahn-Team

Paprika sollte häufiger auf den Speiseplan

Ob roh, gegrillt, gefüllt, gekocht, rot, gelb oder grün – Paprika schmecken immer.
Die Farben der Früchte zeigen übrigens lediglich deren Reifegrad an: Die grünen sind noch nicht ganz reif, gelbe und rote dagegen schon. Im roten Paprika sind ganz besonders viele Vitamine, Betakarotin und Folsäure enthalten; aber auch die anderen sind richtige Vitamin-C- und Mineralstoff-Bomben, dank ihrer Ballaststoffe wirken sie zudem verdauungsfördernd.
Gut aufpassen heißt es jedoch bei der Auswahl: Paprika wird meist sehr stark gespritzt, weshalb sich der Griff ins Bioregal oder der Weg zum Bauernmarkt oder Hofladen lohnt.

Brückner / Deike


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WAS BEDEUTET …

… Süßholz raspeln. Der Name verrät es bereits: Diese Pflanze schmeckt süß – sogar 50 Mal süßer als Rohrzucker. Und sie steckt voller heilsamer Wirkstoffe, schleimlösend bei Erkältungen oder beruhigend für den Magen. In Deutschland wurde seit dem 16. Jahrhundert Süßholz angebaut, um daraus Arzneien und Süßungsmittel herzustellen. Dafür musste die Wurzel der Pflanze fein geraspelt werden. Wer also Süßholz raspelt, schmeichelt in übertriebenem Maße mit zuckersüßen Worten einer Person, um sich einzuschleimen. Süßholz verschwand als Zuckerlieferant – die Redewendung ist geblieben.

… von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Jemand, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, der versteht nicht das Geringste von einer Sache. Im Mittelalter gingen des Nachts die Nachtwächter durch die Straßen, um nach dem Rechten zu sehen. Ein wenig angesehener Beruf, denn das Einzige, was man dafür können musste, war, bei Gefahr in ein Horn zu blasen, zum Beispiel wenn ein Feuer ausbrach. Oder sie tuteten in eine Tröte, um die Sperrstunde zu verkünden. Wer nicht einmal für diesen Beruf taugte, der hatte von Tuten und Blasen keine Ahnung – galt also als besonders inkompetent.

… Rosskur. „Eine gewagte Kur mit ungeheuerlichen Mitteln“, beschrieben die Gebrüder Grimm in ihrem Wörterbuch den Begriff „Rosskur“. Noch heute verstehen wir darunter eine medizinische Behandlung mit unsanften, drastischen Methoden. Genau das war sie bereits im Mittelalter. Der Schmied kümmerte sich nicht nur um die Hufe der Pferde, sondern auch um deren Krankheiten. Auch durfte er als Bader tätig sein und somit kleinere chirurgische Eingriffe am Menschen vornehmen. Die Methoden der Pferdeärzte waren oft mehr als grob, vor allem das rabiate Zähneziehen lässt uns heute noch erschaudern und prägte den Begriff „Rosskur“.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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