MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 29. Jänner 2023
Die ersten Saaten

Die Totholzhecke dient als natürlicher Sichtschutz und 
bietet vielen Nützlingen einen Lebensraum.  | Foto: Ertl
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  • Die Totholzhecke dient als natürlicher Sichtschutz und
    bietet vielen Nützlingen einen Lebensraum.
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Im Februar kann schon einiges gesät werden.

Kaum wird die Lichtmenge um einen Funken mehr, da kribbelt es schon in den Fingern jedes Gärtners oder Selbstversorgers.
Auch in den kalten Monaten kann gegärtnert werden. Das haben schon viele bei den sogenannten Wintersalaten entdeckt und genossen. Den ganzen Winter über frischen, eigenen Salat zu haben – Vogerlsalat, Chinakohl, Asiasalate und Winterportulak –, auch hier ist mittlerweile eine große Vielfalt zu finden, und die Salatschüssel ist immer voll mit Vitaminen, vor allem Senfölen.
Im Frühjahr kann schon der Knoblauch gesteckt werden. Einzelne Zehen werden 10 cm tief in den Boden gesteckt und abgedeckt.
Auch die Saubohne oder Ackerbohne, die wieder eine Renaissance auf dem Teller erlebt, kann im Februar schon gesät werden. Sie mag den Kältereiz und sollte bis spätestens April im Boden sein. An frostfreien Tagen kann die Bohne tief in die Erde gesteckt werden.
Luxus ist natürlich ein Frühbeet oder ein kleines Glashaus, wo die Wärme gut gespeichert werden kann und einige Aussaaten schon gemacht werden können.
Karotten, Pflücksalat, Asiasalate, Radieschen, Spinat und auch Sommerlauch können schon gesät werden. Auch Rucola kann unter Schutz gesät werden. Die Faustregel ist: Alles, was im März für die Aussaat geeignet ist, kann im Frühbeet, Gewächshaus oder unter dem Folientunnel bereits Anfang, Mitte Februar gesät werden. Falls noch später ein extremer Wintereinbruch folgt, kann es aber auch schiefgehen …
Angelika Ertl

Vielfalt im Gemüsebeet
Beginnen Sie jetzt schon zu planen! Vielfalt ist wichtig – gerade im Gemüsebeet und Naturgarten. Manche Pflanzen halten Schädlinge der anderen Kultur fern oder locken Nützlinge an. So wehrt die Zwiebel, die neben der Karotte wächst, die Möhrenfliege ab, Kohlgewächse und Sellerie helfen sich gegenseitig gegen Kohlweißlingsbefall, und Sellerierost und der Salat halten den Befall von Erdflöhen an Radieschen gering.
Mischkultur ist für manche Betrachter ein Durcheinander – und doch ist die Vielfalt die Basis der Natur. Denken Sie auch an Blumen, die Sie zwischen den Reihen leicht säen können wie Ringelblumen, Kornblumen, Kamille.

Biogartenkurs
Der Biogarten – Workshop
Von Jauchen bis hin zur Kompostierung – Das komplette Bio-Garten-ABC
Alternative Schädlingsbekämpfung Pflanzenwissen.
24. März, 14 bis 18 Uhr
im Biogarten von Angelika Ertl, Warnhauserstraße 10, GrünRaum in Feldkirchen bei Graz
Anmeldung: www.angelikaertl.at

Wintersalat mit Senfdressing servieren und dabei die Gemüsebeete für den Frühling planen – Das ist genussvolles Gärtnern!

Pflanzenschnitt
Apfelbäume und Fruchtgehölze werden noch im Februar geschnitten. Da fällt auch eine Menge an Ästen und Zweigen an. Der Abtransport des Gehölzschnitts kostet Zeit und Geld – und eigentlich ist das Material doch viel zu schade zum Entsorgen. Es gibt viele Alternativen!

  • Häckseln und mit Grünabfällen kompostieren oder als Wegebelag oder Mulchmaterial unter Bäumen, Sträuchern oder in Staudenbeeten ausbringen.
  • Biegsames Schnittgut zur Gestaltung von Winterdekorationen wie Türkränzen oder Gestecken nützen. Auch Flechtwände als natürlicher Sichtschutz, Zäune oder ähnliches können daraus hergestellt werden.
  • Stabile, gerade Stecken (nach Entfernung der Seitentriebe) können als Stütze für Paradeiser oder als Bohnenrankhilfe verwendet werden.

Etwas ganz Besonderes im Naturgarten ist die Totholzhecke. Sie kann über die Jahre mit Schnittgut befüllt und mit einjährigen, rankenden Blühern jährlich neu in Szene gesetzt werden. Das vermittelt einen aufgeräumten Eindruck und bietet Igeln, Zaunkönig, Blindschleiche und anderen Nützlingen Unterschlupf und Nahrung.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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