Pandemie-Zeit
Unsere Pfarren gestalten den Advent kreativ

Kinder können den Zaun der Pfarre Amstetten Herz Jesu adventlich gestalten. | Foto: Wolfgang Zarl
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  • Kinder können den Zaun der Pfarre Amstetten Herz Jesu adventlich gestalten.
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Trotz oder vielleicht wegen der Corona-Pandemie entwickelten sich in vielen Pfarren neue kreative Ideen, wie der Advent gefeiert werden kann. Die Pfarrgemeinden zeigten sich froh, dass es möglich ist, gemeinsam die liturgischen Feste im Advent zu begehen. Daher können neben den Gottesdiens­ten auch Rorate-Messen gefeiert werden.

Seitenstettner Adventfenster

In Seitenstetten wurde der ganze Ort zum Adventkalener, berichtet Pater Matthäus Kern. Dessen Initiative, die er gemeinsam mit dem Familienausschuss der Pfarre umgesetzt hat, wurde nach dem Erfolg im Vorjahr heuer wieder in die Tat umgesetzt: In 24 Häusern werden stimmungsvolle Motive gezeigt. Diese werden ab 17 Uhr täglich beleuchtet – und es werden täglich mehr. P. Mätthäus: „Mit dieser Aktion wollen alle Beteiligten etwas Licht schenken. Gleichzeitig sollen alle dazu eingeladen werden, gemeinsam frische Luft zu genießen und durch Seitenstetten zu spazieren. Vielleicht erhellen ein Spaziergang und die weihnachtlichen Lichter ein wenig das Gemüt.“

Aktivitäten statt Lockdown

„Wir gestalten im Büro der Betriebsseelsorge in der Pertholzer Straße in Heidenreichstein jede Woche im Advent ein Fenster mit Ad­ventsprüchen zum Mitnehmen“, erzählt Barbara Körner von der Betriebsseelsorge Oberes Waldviertel. Zum Gabentisch für Weihnachtsdekoration vor der Heidenreichsteiner Arche könne man Weihnachtsdeko, die nicht mehr gebraucht wird, bringen oder sich etwas „Neues“ vor Ort aussuchen. Mit den Veranstaltungen pausiert die Betriebsseelsorge während der Lockdown-Phase. „Wir sind natürlich trotzdem für die Menschen da und stehen für Einzelgespräche, Telefonberatungen und Gespräche bei Spaziergängen gerne zur Verfügung. Termine können telefonisch oder per Mail vereinbart werden“, betont Barbara Körner.

Kinder gestalten Zaun adventlich

Für die Adventzeit hat sich die Katholische Jungschar der Pfarre Amstetten-Herz Jesu Folgendes einfallen lassen: Ähnlich wie in der Fas­tenzeit können Kinder den Zaun des Don Bosco-Platzes mit weihnachtlichen Beiträgen schmücken. Es wurden von den Jungscharleiterinnen vier große Kerzen angebracht und es ist noch genügend Platz für die Einfälle der Kinder. Gesucht werden: Basteleien, Gedichte, Zeichnungen oder Keks-Rezepte.

Anrufen kann jeder

Auch wenn im heurigen Advent vieles nicht möglich ist: Anderen eine Freude zu bereiten, braucht nicht unbedingt physisches Zusammenkommen, sagt der Schremser Pfarrer Herbert Schlosser: „Es gibt viele Menschen, die einsam sind. Momentan ist das ein großes Problem, das man nicht unterschätzen darf – vielen fällt wirklich die Decke auf den Kopf.“ Einen Anruf könne jeder tätigen: „Füreinander da sein, tröstende Worte schenken und ein offenes Ohr haben. Damit ist schon viel getan“, rät er.

„Take Away“

Die Pfarre Purgstall setzt im Advent auf „Take Away“: In der Kirche liegen Adventkalender zum Mitnehmen auf, Texte und Anregungen für Adventfeier und Gebet, weiters gibt es Missionskerzen und Räucherwerk. Pfarrer Franz Kronister rät dazu, im Advent wieder mehr Zeit mit der Familie zu verbringen: „Sehen wir Zeit als Geschenk.“

Kontaktloser Adventmarkt

Groß war die Nachfrage nach den Produkten des „kontaktlosen Adventmarktes“ in Thaya. Die Pfarre bot wieder die Möglichkeit für einen Adventeinkauf im Kirchenvorraum an. Im Angebot waren gesegnete Adventkränze, Gestecke, Bäckerei und hausgemachte Marmeladen aus Zwetschken und Äpfeln aus dem Garten des Pfarrers. Die Adventkränze und Marmeladen sind von Frauen der Pfarre in liebevoller Handarbeit erzeugt worden. Beim Bezahlen wurden die Leute ersucht, den Betrag oder eine darüber hinausgehende freie Spende in einen Opferstock zu hinterlegen. Diese Konzept hat im Vorjahr hervorragend geklappt und auch heuer war der Opferstock gut gefüllt. Die Einnahmen kommen der Pfarre zugute.

Ideen für daheim von der Dompfarre

„Für alle, die in der jetzigen Situation lieber zu Hause feiern, gibt es Ideen auf der Webseite der Pfarre für den Advent zu Hause“, heißt es aus der Dompfarre. Jede Woche werden neue Tipps und Anregungen online gestellt. Mit einer Bibelstelle zum Vorlesen, Impulsen und Liederbeispielen.

Spiri2Go

Im Internet gibt es im Advent die Initiative Spiri2Go von Michaela Lugmaier. Diese entstand aufgrund des Corona-Lockdowns. Täglich bietet die ausgebildete Geistliche Begleiterin auf Facebook spirituelle Impulse „zum Mitnehmen“. Diese sind „mit Alltagsbezug und Tiefgang, am Puls des Lebens sowie biblisch inspiriert und kreativ“.

KA-Folder für Pfarren

De Katholische Aktion (KA) der Diözese St. Pölten bietet Pfarren wieder den beliebten Folder „Heiligen Abend feiern“ an. 50.000 Stück werden verteilt, ein Gutteil davon über Christbaumverkäufer im Diözesangebiet. Besinnliche Texte, das Weihnachtsevangelium, eine Geschichte sowie einige Lieder sollen helfen, das Fest in einem schönen Rahmen zu feiern.

Kinder können den Zaun der Pfarre Amstetten Herz Jesu adventlich gestalten. | Foto: Wolfgang Zarl
Täglich öffnet sich in Seitenstetten in einem Haus ein Adventkalender-Türchen. | Foto: Wolfgang Zarl
Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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