Verkündigung des Herrn
Wie Gott den Menschen nahe ist

Darstellung der Verkündigung des Herrn (Köln 1485) im Aachener Domschatz.  | Foto: KNA
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Das Hochfest „Verkündigung des Herrn“ wird eigentlich am 25. März gefeiert. Da dieser jedoch heuer in die Karwoche fiel, wird es am 8. April nachgeholt. Theologische Gedanken zum Hochfest.

Manchmal fühlt sich wohl jeder einsam und verlassen. Auch in der Bibel finden sich Szenen, die zunächst aussichtslos erscheinen, wie die Verkündigung des Herrn.

Lukas erzählt uns im ersten Kapitel seines Evangeliums von der Verkündigung, dass Maria von Gott ein Kind empfangen wird. Dabei ist ein Detail besonders auffallend: Nachdem Maria ihre Zustimmung zu Gottes Plan gegeben hat, schreibt Lukas sehr nüchtern: „Danach verließ sie der Engel“.

Das ist eigentlich eine unerhörte Vorstellung. Erst bricht er plötzlich in ihr Leben ein und stellt ihren Alltag auf den Kopf. Dann lässt er Maria allein zurück und geht seiner Wege, als ob nichts gewesen wäre.

Gott ist mit uns. In seinem Sohn kommt er uns entgegen, um uns in seine Arme zu schließen.

Es ist eine seltsame Szene, von der uns Lukas da berichtet. In einer der schwierigsten Stunden ihres Lebens wird Maria von Gott alleine gelassen. Das zumindest ist der Gedanke, der sich beim Lesen zunächst aufdrängt. Sie muss nun zusehen, wie es für sie weitergeht. Und es erweckt den Eindruck, als ob den Engel all das gar nichts anginge.

Doch springen wir einmal mitten in dieses Evangelium hinein: Dann sehen wir nämlich, dass der erste Eindruck gewaltig täuscht. Der Engel mag Maria längst wieder verlassen haben, doch allein ist sie wahrlich nicht. Da ist doch jemand Neues in ihr Leben getreten, da beginnt doch nun unter ihrem Herzen ein Kind heranzuwachsen.
„Denn für Gott ist nichts unmöglich“, sagt ihr der Engel zu. Er ist wirklich der Immanuel, der Gott, der mit uns ist, der uns begleitet, der unser Leben trägt. Ihn trägt Maria unter ihrem Herzen. Deswegen ist sie auch nicht allein. Nicht, als der Engel wieder aus ihrem Leben verschwindet. Und auch nicht an allen Augenblicken ihres restlichen Lebens. Gott ist mit ihr.

Gott will uns heute noch nah sein

Das ist die gute Nachricht auch für unser Leben an diesem Fest der Verkündigung des Herrn: Gott ist mit uns. In seinem Sohn Jesus Christus kommt er uns entgegen, um uns in seine Arme zu schließen.
So sind wir nicht einsam und allein. Nicht in den schweren Stunden unseres Lebens, in denen uns Nachrichten aus der Bahn werfen und unser Leben auf den Kopf stellen. Und auch nicht im Alltag, dort, wo wir das tun, was eben nötig ist und anfällt. Immer ist Gott an unserer Seite. Weil er in diese Welt gekommen ist, um uns immer mit seiner Nähe zu beschenken. Weil er Mensch geworden ist, damit wir göttlich werden können, damit wir uns von seiner Liebe umfangen lassen und sie an unsere Mitmenschen weiterschenken.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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