23. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr A) |06.09.2020
Nicht hinterm Rücken, sondern face-to-face

Wie ist Versöhnung möglich? Das ist eine große und bedeutsame Frage. Wie viele Menschen leiden darunter, dass sie unversöhnt sind und nicht verzeihen können? Dann können seelische Verletzungen nicht heilen, man wird verbittert und verliert den Kontakt zur Quelle des Lebens. Deshalb ist echte und aufrichtige Versöhnung so wichtig. Sie ist auch in der Botschaft Jesu ein entscheidendes Thema, von dem sein ganzes Leben und Wirken geprägt ist.
So auch an dieser Stelle, wo Jesus auf die gegenseitige Verantwortung füreinander in einer Gemeinschaft hinweist. Es ist kein einfacher, bequemer Weg, den er hier vorschlägt. Wenn jemand an mir schuldig geworden ist, soll der erste Schritt sein, das direkte Gespräch mit ihm zu suchen – von Angesicht zu Angesicht, diskret und vertraulich. Wenn es gelingt, auf diese Weise die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen, ist es für beide ein großer Gewinn, eine Entlastung und Befreiung.
Oft machen wir freilich den Fehler, als erstes hinter dem Rücken des Betroffenen mit anderen darüber zu sprechen und dort unseren Frust und Ärger, unsere Verletzung und Kränkung abzuladen. So wird aber der Konflikt viel größer, als er sein müsste, und die Versöhnung schwieriger. Der Schritt an die Öffentlichkeit, das Einbeziehen der Gemeinschaft ist für Jesus erst der letzte Ausweg.
Darüber hinaus und begleitend zum Suchen des Gesprächs ist das Gebet ein wichtiger Faktor. Was ich vertrauensvoll vor Gott hinlege und dem Himmel anempfehle, das lässt sich auch auf Erden, auf der menschlichen Ebene, leichter lösen.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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