Aus der Wüste mitten in die Welt | Teil 4
Zeugen der Liebe Jesu sein

Die Priester der „Jesus Caritas“-Bruderschaft in der Diözese Graz-Seckau (v. l.): Antonius Luu, Gottfried Lammer, Hannes Geieregger, Matthias Keil, Hans Mosbacher, Hannes Binder, Alois Sosteric, Alois Glasner und Erich Linhardt (nicht im Bild: Hans Karner). | Foto: privat
  • Die Priester der „Jesus Caritas“-Bruderschaft in der Diözese Graz-Seckau (v. l.): Antonius Luu, Gottfried Lammer, Hannes Geieregger, Matthias Keil, Hans Mosbacher, Hannes Binder, Alois Sosteric, Alois Glasner und Erich Linhardt (nicht im Bild: Hans Karner).
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„Jesus Caritas“ ist eine Priestergemeinschaft im Geiste von Charles de Foucauld.

Seit Mitte der 1950er-Jahre haben sich in vielen Ländern – ausgehend von Frankreich – Gemeinschaften von Priestern gebildet, die sich durch Impulse aus dem Lebenszeugnis von Charles de Foucauld Vertiefung ihres Lebens und ihrer Sendung erwarten. Der Name „Jesus Caritas“ nimmt darauf Bezug, dass sich mit diesen Worten das Leben und die Spiritualität von Charles de Foucauld am besten zusammenfassen lassen. Sein geistlicher Begleiter charakterisierte ihn als „einen, der die Religion zu einer Liebesgeschichte machte“.
Ganz bewusst versuchen das Priester in aller Welt als Diözesanpriester zu leben. Sie füllen den priesterlichen Dienst aus, in den sie im Auftrag des Bischofs gerufen sind, und begreifen sich zugleich als Glied einer Gemeinschaft: als Bruderschaft in der eigenen Diözese und darüber hinaus in Verbindung mit den anderen Bruderschaften eines Landes und weltweit. Die weltweite Dimension ist für uns in der Steiermark zur Zeit besonders sichtbar, da unser Mitbruder Matthias Keil für sechs Jahre zum Mitglied des Weltrates der Priestergemeinschaft gewählt wurde.

Die Bruderschaft in unserer Diözese
Schon in den 1960er-Jahren hat sich in der Steiermark eine Gruppe von Priestern in diesem Geiste zusammengefunden und als Bruderschaft getroffen. In den 80er-Jahren ist diese erste Phase jedoch versandet. Die „Auferstehung“ der Bruderschaft seit 1990 ist in besonderer Weise auf die Initiative unseres Mitbruders Alois Glasner zurückzuführen. Damals haben die meisten Mitglieder der ursprünglichen Gruppe den neuen Impuls aufgenommen und zusammen mit einigen Jüngeren den Neustart mitgetragen. Zur Zeit gehören zehn Priester unserer Diözese der Bruderschaft an. Alle paar Jahre wird einer zum Verantwortlichen gewählt. Seit 2018 fungiert Hans Karner in diesem Dienst.

Die geistlichen Mittel
Das „tägliche Brot“ sind wohl die monatlichen Treffen, zu denen wir zusammenkommen. Diese Treffen haben eine fixe Struktur. Am Sonntagabend beginnen wir mit einem Bibelgespräch zum Evangelium des nächsten Sonntags. Danach ist bei gemütlichem Zusammensein viel Zeit zum Austausch. Den Montag (nach Übernachtung am Ort des Treffens) beginnen wir mit den Laudes (Morgengebet) und viel Zeit beim gemeinsamen Frühstück. Dann folgt eine Stunde eucharistische Anbetung, Revision de vie (Lebensbetrachtung) und die Beschäftigung mit einem ausgewählten Thema, meist zur Spiritualität von Charles de Foucauld. Wichtige Impulse, die daraus für das persönliche Glaubensleben erwachsen, kann man so benennen:
• Liebe zu Jesus, so wie er im Evangelium bezeugt und verkündet wird.
• Zeiten des „Daseins“ finden: als Zeit der Anbetung, manchmal als „Wüstentag“.
• Ein schlichtes und einfaches Leben in der alltäglichen Welt, so wie es Jesus 30 Jahre in Nazaret gelebt hat.
• Ein Apostolat der Güte und Freundschaft leben.

Hans Mosbacher

3 ANTWORTEN

Was ist dir an der Priestergemeinschaft besonders wichtig?
„Als junger und frisch geweihter Priester brauche ich erfahrene Mitbrüder, mit denen ich reden und mich austauschen kann. Ich habe Charles de Foucaulds Leben kennen gelernt, und er ist ein Vorbild für mich. Er lebte nicht für sich selbst, sondern für andere Menschen. Er war ein starker und demütiger Mensch. Sein Leben und sein Dienst an den Menschen bewegen mich sehr. Sein Gebet ‚Mein Gott, wenn es dich gibt, lass mich dich erkennen!‘ begleitet mich täglich und stärkt mich in meinem Glauben.“

Kaplan Antonius Luu

„Es ist für mich ein Geschenk, christliches Leben und Glauben gemeinsam zu entdecken und es als Diözesanpriester zu leben. Ich werde motiviert durch Charles de Foucauld, der Religion zu einer Liebesgeschichte gemacht hat.“

Alois Glasner

„Es ist die Spiritualität, die Bruder Karl die Weitergabe des Glaubens betreffend gelebt hat: ‚Meine Sendung muss das Apostolat der Güte sein. Wenn man mich sieht, muss man sagen: Wenn dieser Mensch so gut ist, muss auch seine Religion gut sein.‘“

Generalvikar Erich Linhardt

Einladung
Dankfeier anlässlich der Heiligsprechung von Charles de Foucauld am Freitag, 20. Mai 2022, um 18.30 in der Herz Jesu Kirche Graz.
Anschließend Agape mit Zeit für Begegnung.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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