Netzwerk Weltkirche | Teil 6
Unterstützung für Kleinbauernfamilien

Sei So Frei gibt Menschen Hoffnung, die kaum Freiheiten haben – wie zum Beispiel durch Kurse für Kleinbauern in Tansania. | Foto: Sei so frei
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  • Sei So Frei gibt Menschen Hoffnung, die kaum Freiheiten haben – wie zum Beispiel durch Kurse für Kleinbauern in Tansania.
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Sei So Frei ist die entwicklungspolitische Aktion der Katholischen Männerbewegung und macht seit über 60 Jahren Menschen Mut.

Im Namen „Sei So Frei“ steckt drinnen, was wir brauchen: gerechte Lebenschancen, damit die Menschen in Freiheit und Würde leben können“, betonte einst Sr. Veronica Petri aus Tansania. Die im Frühjahr 2020 verstorbene Ordensschwester war und ist für die Katholische Männerbewegung eine Symbolfigur für den Einsatz für mehr Freiheit und Gerechtigkeit in Entwicklungsländern.

In der tansanischen Diözese Morogoro unterstützt Sei So Frei seit 38 Jahren die Gesundheitsvorsorge. Durch den Bau von Gesundheitsstationen und die Finanzierung von Medikamenten werden in einer der ärmsten Regionen der Erde täglich Leben gerettet. Gemeinsam mit „Schulen für Afrika“ gelingt es mit einem jährlichen Stipendienprogramm, Jugendliche bei ihrer Ausbildung im Gesundheits- und Bildungsbereich zu fördern.

Mit der Organisation Sustainable Agriculture Tanzania (SAT) hat Sei So Frei einen wichtigen Projektpartner im Osten Tansanias. Kleinbauern aus dem Umland von Morogoro können Kurse über biologische Landwirtschaft besuchen. 90 Prozent der ländlichen Bevölkerung leben von familiärer Landwirtschaft. Auf den Teller kommt das, was selbst geerntet wird: Mais, Hirse, Bohnen, Maniok, Süßkartoffeln und Bananen sowie in kleinem Umfang Reis oder Erdnüsse. Ernteausfälle, verursacht durch Klimawandel, sowie eine landwirtschaftliche Produktion mit Pestiziden und extensivem Ackerbau stellen in Tansania ein großes Problem dar. Die Böden werden ausgelaugt, die Armutsspirale setzt sich immer weiter fort. Durch das Kursangebot werden Landwirtschaftsmethoden gelehrt, die ertragreich sind, den Boden effektiver nutzbar machen und die Umwelt schützen.

Auch in Lateinamerika setzt sich Sei So Frei ein. In Brasilien kämpfen Kleinbauernfamilien um ihr Land. Obwohl sie seit Generationen in traditionellen Dorfgemeinschaften leben, fallen sie dem Wirtschaftsinteresse von Großkonzernen zum Opfer. Gemeinsam mit der Kommission für Landpastoral unterstützt Sei So Frei die Kleinbauern im Nordosten Brasiliens bei der Verteidigung ihrer Landrechte und fördert eine Landwirtschaft, die an das trockene Klima angepasst ist. Nur beides gemeinsam kann nachhaltig Leben und die Ernährung der Familien sichern.

Mit der Kampagne „TrinkWasser – für eine gerechte Welt“ greift Sei So Frei in der Projekt- und Bildungsarbeit das Menschenrecht auf Wasser auf. Gemeinsam mit Projektpartnern setzt sich Sei So Frei für eine gerechtere Wassersituation ein. Im Fokus steht der Zugang zu Trinkwasser und Sanitäranlagen sowie die Umverteilung und Speicherung von Regenwasser für die Landwirtschaft. Denn nur wo der Zugang zu Wasser gewährleistet ist, kann Gesellschaft entstehen und sich entwickeln.

Thomas Klamminger

Näheres unter: www.seisofrei.at und www.trink-h2o.org.


3 FRAGEN AN

Alexander Auer. Er arbeitet bei Sei So Frei Steiermark und ist für die Bereiche Bildung und Spendenverwaltung verantwortlich.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit bei Sei So Frei?

Die spannende Zusammenarbeit mit ehrenamtlich engagierten Menschen aus der gesamten Steiermark und Personen in den Projektländern und das gute Miteinander. Außerdem die Flexibilität, Projekte nach aktuellen Entwicklungen auszurichten.

Welche Projektregion fasziniert sie am meisten?
Tansania. Neben der beeindruckenden Tier- und Pflanzenwelt bewegt mich die Offenheit und Lebensfreude der Menschen.

Was können wir von der Weltkirche lernen?
Wenn ich an meine Projektbesuche in Afrika denke, können wir vor allem den Umgang mit Krisen und bedrohlichen Lebensumständen lernen. Dabei hat mich die Gelassenheit und das tiefe Gottvertrauen der Menschen beeindruckt. Die Kirchen dort sind oft nur sehr bescheiden ausgestattet. Vieles muss improvisiert im Freien stattfinden. Die Lebendigkeit und Lebensfreude der afrikanischen Kirche hängt nicht an materiellem Reichtum.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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