Ein wenig Himmlisch Irdisch | Teil 04
Feinschmecker

Anobienbefallener Kopf, 19. Jahrhundert, Holz, ehem. gefasst. 
 | Foto: Diözesanmuseum Graz
  • Anobienbefallener Kopf, 19. Jahrhundert, Holz, ehem. gefasst.
  • Foto: Diözesanmuseum Graz
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Für menschliche Feinschmecker bietet der Kirchenladen des Diözesanmuseums Graz wunderbaren Seckauer Lebkuchen oder Weine aus dem Bischöflichen Schloss Seggau, unter denen der Messwein besonders beliebt ist.
Feinschmecker der anderen Art, mit denen Konservatorat und Museum immer wieder konfrontiert sind, sind Holzschädlinge, allen voran der „Holzwurm“. Umgangssprachlich werden damit unter den holzschädigenden Insekten der Hausbock (Hylotrupes bajulus) und der Gemeine Nagekäfer (Anobium punctatum) genannt. Der Hausbock ist besonders an Dachstühlen anzutreffen, sein Befall nur schwer von außen erkennbar. Dagegen sind die Schäden des Gemeinen Nagekäfers deutlich an den 1 bis 2 mm großen runden Ausfluglöchern sichtbar. Die eigentlichen Schädlinge sind die Larven, die ihre Gänge durch das Holz fressen. Sie lieben kühle, feuchte Räume, wie eben Kirchen, und verschmähen auch trockenes Holz nicht.
Bekämpfung erfolgt durch Einstreichen mit Schädlingsmittel, Begasung, Sauerstoffentzug oder Erwärmung, wobei die Maßnahmen auf Örtlichkeit, Gegenstand und Befall abgestimmt werden müssen. Vorbeugend sind regelmäßige Kontrolle und richtige Querdurchlüftung. Völlig abgedichtete Kirchenräume fördern die Zunahme der Populationen durch fehlende Ausflugmöglichkeiten für die Käfer, die ihre Eier wieder in Ritzen und Bohrlöchern ablegen. Holzmehlhäufchen und helle Löcher weisen auf aktiven Befall hin. Die Löcher sind meist an unbemalten Stellen zu finden, weil Kreidegrund und Fassungen weniger gut schmecken als das Holz.

Heimo Kaindl

Geführt durch das DIÖZESANMUSEUM
Führung: Samstag, 3. September, 15 Uhr.
Himmlisch Irdisch – 90 Positionen zu 90 Jahren Diözesanmuseum Graz.
Mit dieser Überblicksführung durch die Sonderausstellung entführen wir Sie zu himmlischen Meisterwerken und bringen ganz irdische Herausforderungen für Kunstwerke zur Sprache. Altes und Modernes, Alltägliches und Kurioses, all das macht unsere Kultur aus, die uns allen etwas Unsichtbares, aber unschätzbar Wertvolles gibt: ein Stück Lebensqualität.
Unkostenbeitrag: 7 Euro pro Person.
Nähere Info und Anmeldung: Bürgergasse 2, 8010 Graz,
Tel. (0316) 8041-890, www.dioezesanmuseum.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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