GEISTES.Gaben aus FRAUEN.Sicht | Teil 05
Der lange Atem des Lebendigen

„Wir haben nichts zu verlieren – außer unserer Angst – auf dem Weg ins Paradies.“, Dorothee Sölle
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  • „Wir haben nichts zu verlieren – außer unserer Angst – auf dem Weg ins Paradies.“, Dorothee Sölle
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Stärke richtet auf, stellt Verbindung her, lässt vertrauen und mutig weitergehen.

Meinen SchülerInnen, die sich auf die Firmung vorbereiten, habe ich die Frage gestellt, welche der Geistes-gaben sie derzeit für sich gut brauchen könnten. Einsicht, Weisheit und vor allem Stärke wurden am häufigsten genannt. Welche Stärke meinen sie?

Da ist zunächst einmal die Körperkraft. Sie lässt mich aufrecht sein, ermöglicht Bewegung und Handeln. Mentale Stärke bezeichnet die Willenskraft, die ich brauche, um eine Wahl zu treffen, Ziele anzustreben und auf dem Weg dorthin durchzuhalten. Und dann gibt es noch die Kraft, die es erlaubt, zu mir selbst zu stehen. Wir reden von Stärken, wenn wir etwas gut können. Und von Schwächen, wenn Handlungen unter den Erwartungen bleiben. Und genau da kommt die Stärke der Geistkraft ins Spiel. Als innere Stärke und langer Atem.

Geistkraft – der Atem, der lebendig macht. In eindrucksvollen Bildern erzählt die Bibel davon. Der Atem Gottes, der im Anfang über den Wassern schwebt, der die Menschen zu lebendigen Wesen macht, der säuselnde Wind, in dem sich Gott dem Elija zeigt, die Geistkraft Gottes, die sich auf Jesus herabsenkt. Und schließlich das stürmische Brausen, das die JüngerInnen aus dem Haus zu den Menschen drängt und sie verständlich über ihr Vertrauen zu Gott sprechen lässt.

Mit dem Hinweis, sie habe zwei Kinder geboren, erteilte die deutsche Außenministerin dem Wodka-Härtetest eine klare Absage. Schwangerschaft und Geburt dienen dem Leben. Ich habe während meiner Schwangerschaften eine besondere Stärke empfunden – ich war immer zu zweit und nie allein.
Geistkraft – frei und unverfügbar stellt sie sich ein, wenn Menschen miteinander atmen, lieben, arbeiten und feiern, füreinander Sorge tragen, einander ein gutes Leben gönnen und sich dafür einsetzen. Sie vermittelt die Zuversicht, alles schaffen zu können, was das Leben bringt. Und sie erlaubt auszuhalten, wenn ich nichts tun kann. Weil die Stärke der Gemeinschaft mich trägt.

Adelheid Berger
unterrichtet römisch-katholische Religion am BG/BRG Gleisdorf.

Stärke:konkret
Achten Sie auf Ihren Atem in unterschiedlichen Körperhaltungen. Wann stellt sich das Gefühl von Stärke ein?

„Wenn ich mich traue, kraftvoll zu sein, um meine
Stärke in den Dienst meiner Vision
zu stellen, dann
wird es immer
weniger wichtig,
ob ich Angst habe.“

Audre Lorde

(1934–1992) US-amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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