Singen-Beten-Feiern: Gotteslob neu | Teil 04
Das neue Gotteslob als Schule des Betens

Foto: Gerd Neuhold, Sonntagsblatt

Nicht nur als Gesangbuch soll das „Gotteslob“ verwendet werden, sondern auch als Gebetbuch, Feierbuch und Glaubensbuch. Natürlich kann es nicht alle Gebetbücher ersetzen, und der Platz für Gebetstexte ist begrenzt. Deshalb will das neue „Gotteslob“ eine „Schule des Betens“ anbieten. In diese Schule sollen erfahrene Betende ebenso gehen können wie Menschen, denen Beten fremd oder selten geworden ist.

Im „Gotteslob“ können wir mit Jesus in die Schule gehen. Sein Gebetbuch, die Psalmen, ist sehr ausführlich enthalten. Nr. 30 bis 80 bieten eine große Auswahl von Psalmen. Natürlich sind bei der Tagzeitenliturgie (Nr. 613 bis 667 und ab Nr. 978) und auch zwischendurch viele Psalmen zu finden. Sie wären es wert, auch als Gebet für den Einzelnen neu entdeckt zu werden. In den Psalmen lernt der Mensch, vor Gott zu jubeln, zu danken, zu bitten, zu klagen, seinen Frust herauszuschreien oder einfach nachzudenken.

Gebet wird im „Gotteslob“ verstanden als Antwort auf den Anruf oder das Wort Gottes. Das zeigt schon die im nebenstehenden Kasten abgedruckte Einleitung in den Gebetsteil (Nr. 2/1). Dieser Gebetsteil des neuen „Gotteslob“ (Nr. 2 bis 22 und dann Hausandachten Nr. 23 bis 28) steht zwischen einem Kapitel über den Umgang mit der Heiligen Schrift (Nr. 1) und Anregungen zum Leben aus dem Glauben (Nr. 29).

Der eigentliche Gebetsteil beginnt mit „Grundgebeten“ (Nr. 3 und 4), angefangen mit Kreuzzeichen und Vaterunser. Der Rosenkranz als meditative Gebetsform wird mit Hilfe einer Skizze anschaulich erklärt. Unter Nr. 5 sind Gebetsanregungen für den Besuch eines Kirchenraumes zu finden.

Der Gebetsteil entfaltet dann das Beten von mehreren Ansatzpunkten aus: Beten heißt Verweilen „vor Gottes Angesicht“. Unter Nr. 6 bis 9 finden wir Beispiele für das Beten zum dreifaltigen Gott, zur Kommunion, Gebete In Lobpreis, Bitte und Dank, Vertrauen und Hingabe, Umkehr und Buße. – Wir beten „in Gemeinschaft mit Maria, den Engeln und Heiligen“ (Nr. 10). Sogar Martin Luther wurde als Autor eines Mariengebetes entdeckt. – Im Gebet legen wir „unsere Zeit in Gottes Hände“. Nr. 11 bis 13 bringen Morgen-, Abend- und Segensgebete. – Beten heißt: „Mein Leben vor Gott bringen“. Unter Nr. 14 bis 18 können wir mit Kindern, als Jugendliche, in Ehe und Partnerschaft, in Enttäuschung und Krankheit, in Leid und Not beten, auch bei Todesfällen oder dem Tod eines Babys. – Im Gebet „bringen wir die Welt vor Gott“: die Schöpfung, die Anliegen um Frieden, Gerechtigkeit und Dialog der Religionen (Nr. 19 und 20). – Wir beten auch „in den Anliegen der Kirche“, um ihre Einheit und geistliche Berufe (Nr. 21 und 22). Ein eigenes Kapitel ist den Wallfahrten gewidmet. – Der Österreichteil (Nr. 700 bis 704), ergänzt mit einigen Themen, darunter einem Gebet von Eltern, wenn ihr Kind auf Reisen ist.

Prominente und einfache Betende verschiedenster Zeiten und Orte sind die Lehrenden in dieser Schule des Betens.

Herbert Meßner

 

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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