UNO Nachhaltigkeitsziele | Teil 7
Bezahlbare und saubere Energie

3Bilder


KENNENLERNEN

Energie ist für fast jede große aktuelle Herausforderung von zentraler Bedeutung. Ob es um Arbeitsplätze, Sicherheit, Klimawandel, Nahrungsmittelproduktion oder Einkommenssteigerung geht: Der Zugang zu Energie für alle ist unerlässlich. Auf dieses Ziel hinzuarbeiten ist besonders wichtig, da es mit anderen Zielen für nachhaltige Entwicklung verknüpft ist. Einen Schwerpunkt auf den universellen Zugang zu Energie, höhere Energieeffizienz und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien durch neue Wirtschafts- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu legen, ist von entscheidender Bedeutung für die Schaffung nachhaltigerer und integrativer Gemeinschaften und die Widerstandsfähigkeit in Umweltfragen wie dem Klimawandel.
Derzeit haben etwa drei Milliarden Menschen keinen Zugang zu energieeffizienten und sauberen Kochmöglichkeiten und sind einer gefährlichen Luftverschmutzung ausgesetzt. Darüber hinaus leben etwas weniger als eine Milliarde Menschen ohne Strom, davon allein 50 Prozent in Afrika südlich der Sahara. Erfreulicherweise wurden in den letzten zehn Jahren Fortschritte bei der Nutzung von erneuerbarer Elektrizität aus Wasser-, Solar- und Windkraft erzielt, und auch der Anteil der eingesetzten Energie pro BIP-Einheit nimmt ab.
Die Herausforderung ist jedoch noch lange nicht gelöst, und es muss mehr Zugang zu sauberen Kraftstoffen und Technologien geschaffen und weitere Fortschritte bei der Integration erneuerbarer Energien in Anwendungssystemen für Gebäude, Verkehr und Industrie erzielt werden. Auch die öffentlichen und privaten Investitionen in Energie müssen erhöht werden, und es muss mehr Gewicht auf Regulierungsrahmen und innovative Geschäftsmodelle gelegt werden, um die Energiesysteme der Welt zu verändern.


HINSCHAUEN

mit Katharina Schwarzbauer
Bezahlbare und saubere Energie – ein Ziel, das gefühlt noch nie so weit in der Ferne lag. Die steigenden Energiepreise bekommen derzeit alle zu spüren, ob im privaten oder im unternehmerischen Umfeld, ob bei fossiler oder erneuerbarer Energie. Durch die Inflation bleiben auch die erneuerbaren Energieformen von den Teuerungen nicht verschont. Trotzdem ist durch die Energiekrise eine positive Wendung spürbar, und immer mehr Menschen wollen auf eine nachhaltige Alternative umsteigen. Dazu waren beispielsweise auch die Bundesförderungen ein positiver Treiber, aber vor allem setzen sich immer mehr Menschen mit dem Thema Energie auseinander und wollen auf saubere Energie setzen. Zum Beispiel ist die Nachfrage für Photovoltaik-Anlagen bei den Pfarren und diözesanen Einrichtungen in den letzten Monaten stark angestiegen. Auch wenn es noch nicht auf jedem denkmalgeschützten Gebäude möglich ist, eine solche Anlage umzusetzen, so kann immer nach einer individuellen Lösung gesucht werden.
Erneuerbare Energiegemeinschaften werden ebenfalls ein größeres Thema in der Diözese, obwohl in der Katholischen Kirche Steiermark bereits mehr als 90 % des Stroms aus zertifiziertem Ökostrom bezogen wird. In den Grazer Schutzzonen ist es derzeit noch nicht denkbar, dass eine Photovoltaik-Anlage auf einem Dach installiert wird, weshalb vor allem im Grazer Bereich saubere Energie mit einem stabilen Preis bezogen werden kann.
Der Ausstieg aus Gas und Öl ist ebenfalls ein wichtiges Ziel der Klima- und Energiestrategie der Diözese, hier liegen wir derzeit bei etwa 75 % erneuerbaren Alternativen. Bei allen nachhaltigeren Möglichkeiten der Energiegewinnung ist eines dennoch am wichtigsten: Energie zu sparen. Durch einfache Maßnahmen, wie beispielsweise energieeffizientere Elektrogeräte, kann oft viel Energie eingespart werden. Denn die billigste Energie ist immer noch jene, die gar nicht erst gebraucht wird.
DI Katharina Schwarzbauer ist Referentin für Energie- und Umweltmanagement bei der Katholischen Kirche Steiermark.

Glossar
* Energie-Intensität ist eine Kennzahl für Staaten, Betriebe oder einzelne Produkte. Wie energieintensiv ein Betrieb arbeitet oder ein Produkt hergestellt wird, zeigt sich im Anteil der Energiekosten am Umsatz.
* Energie-Effizienz ist ein Maß für den Energie-aufwand zur Erreichung eines gewissen Nutzens. Z. B.: Wie viel Energie ist nötig, um einen Liter Wasser auf 100 Grad zu erwärmen? Ein moderner Wasserkocher braucht dafür weniger Energie als ein älteres Modell und ist damit energieeffizienter.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ