Steirerin mit Herz
Ute Dolnicar, Hospizteam Voitsberg

Foto: Fischer

Als ein „Hinübergleiten“ erlebe sie es immer. „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der qualvoll gestorben ist“, berichtet Ute Dolnicar. Sie leitet das Hospizteam Voitsberg und ist Obmannstellvertreterin beim Hospizverein Steiermark.
Am 9. Jänner 1961 wurde die Weststeirerin geboren. Sie wuchs in Bärnbach auf. Volksschuldirektor und Hausfrau waren die Eltern. Die Begeisterung ihres Vaters beeindruckte Ute Dolnicar schon als Kind. Er leitete auch die Bergkapelle und zwei Männerchöre. Die gelernte Bürokauffrau Ute heiratete 1983 den Polizeibeamten Franz Dolnicar und freut sich mit ihm über eine Tochter und einen Sohn.
Als eine Tante ihres Mannes in ein Pflegeheim musste, besuchte Ute sie jeden Tag. Da eine Freundin ihr vom Hospizverein erzählte, „war es um mich geschehen“, schildert sie. Sie war fasziniert von der Idee, Sterbende zu begleiten, da sie bei ihrer Tante mitbekam, „wie allein diese Menschen sind“. So unterhalten sich verwandte Besucher vielleicht eher untereinander, als den Sterbenden anzusprechen.
Während der Hospiz-Grundausbildung 2004 sah Ute Dolnicar „zum ersten Mal jemanden sterben“. Es war ihr Vater. „Das rundet das Leben ab“, empfand sie. Nicht unheimlich, sondern „schön“ sei dieses Sterben gewesen, „passend“.

Autor:

Ingrid Hohl aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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