Leserbriefe
Fatales Freund-Feind-Schema

Selbstverständlich hat Israel ein Recht auf Selbstverteidigung. Und ebenso selbstverständlich ist jede Form von Terror entschieden und unmissverständlich zu verurteilen; es gibt dafür keine Rechtfertigung. Dennoch: Ein gerechter Friede kann immer nur auf dem Weg des gewaltfreien Dialogs und der Diplomatie errungen werden. Und dieses Ziel gilt es im Auge zu behalten.

Das wird gegenwärtig aber dadurch erschwert und unterlaufen, dass nahezu jede Stellungnahme zum Nahostkonflikt in der gegenwärtig so aufgeheizten Stimmung sofort daraufhin abgeklopft wird, auf wessen Seite man steht. ... Egal wie man sich äußert, die mediale Öffentlichkeit hat ihre Entweder-oder-Schubladen weit geöffnet und sorgt dafür, dass man verlässlich in einer derselben landet – und sie reproduziert damit nur genau das fatale Freund-Feind-Schema, das alle Bemühungen um eine Konfliktlösung von vornherein untergräbt, die dialogisch auf Gerechtigkeit abzielen und nur so dauerhaften Frieden ermöglichen.

Aus einer Stellungnahme der Katholischen Sozialakademie Österreichs von Markus Schlagnitweit

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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