Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Von Seckau nach Graz und zu Graz-Seckau

Die Klöster waren im Mittelalter in mancher Hinsicht die Vorläufer der Städte. Als in der Steiermark 1218 eine Diözese gegründet wurde, war der Bischofssitz dem Kloster Seckau zugeordnet. Nach dessen Aufhebung wurde er 1786 in die Landeshauptstadt Graz verlegt. Der Name „Diözese Seckau“ blieb aber bestehen – bis 1963. Seit 60 Jahren trägt unsere steirische Diözese den Doppelnamen Graz-Seckau.

Stadt und Kloster, darin steckt vieles. Die Klöster leisteten und leisten unendlich viel für den Aufbau der steirischen Kirche und für ihre Spiritualität. Das „Seckau“ im Doppelnamen der Diözese mag diese Aufgabe der Kirche benennen: den Menschen Zugang zu Gott vermitteln, ihnen Raum der Stille und der Ruhe geben, Gemeinschaft bilden.

Das „Graz“ in diesem Namen erinnert an das pulsierende Leben der Stadt, an Wohnung, Arbeitsplatz, Kultur, Unterhaltung, Freizeit. Für unsere Diözese benennt „Graz“ die Aufgabe der Seelsorge, der Nähe zu den Menschen in vielen Bereichen, der Begleitung in ihren Lebensphasen; und es erinnert an den wertvollen Beitrag von Glaube und Kirche zu den Bereichen Kultur und Bildung.

60 Jahre Diözese „Graz-Seckau“ ist kein weltbewegendes Jubiläum. Aber allemal ein Anlass, über die doppelte Aufgabe von Kirche nachzudenken: kontemplativ und aktiv zu wirken, Gottesdienst und Menschendienst zu leisten. Es gehört zusammen, ist nicht gegeneinander auszuspielen. Und es ist ein Grund, allen zu danken, die Motoren sind für das Besinnliche und das Aktive in unserer steirischen Kirche.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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