Positionen - Alois Strohmaier
Über das Grüßen in der Coronazeit

Anlässlich eines regionalen Priestertreffens im Begegnungszentrum der Pfarre Graz-Andritz kam das Thema „Neue Chancen … auch im Blick auf Sakramente und Sakramentalien“ zur Sprache. Sehr persönliche Gedanken und Erfahrungen legte dabei Pfarrer Hans Schrei seinen Ausführungen zugrunde. Er wies dabei auf die Bedeutung der offenen und berührenden Hände als sinngebende und Heil vermittelnde Instrumente geistlichen Wirkens in der Sakramentenspendung hin. Von der Taufe über die Lossprechung im Bußsakrament bis hin zur Krankensalbung nimmt die Heilsvermittlung sinnlich wahrnehmbare Gestalt an.
Wie Jesus sein befreiendes Wort durch wirksame äußere Zeichen bekräftigt hat, dürfen Christinnen und Christen im alltäglichen Leben Gottes Nähe und Liebe zu uns auch zeichenhaft vermitteln.
Es ist deshalb gut, wenn Eltern ihrem Kind ein Kreuz auf die Stirn zeichnen. Oder wenn die Mutter – wie es einst Sitte war – dem Laib Brot vor dem Anschneiden ein Kreuz aufdrückte.
Offene und berührende Hände! Ich denke in unseren Tagen an das vielleicht gutgemeinte, aber in meinen Augen widerliche Ritual des Grüßens in der Coronazeit: die Berührung mit den zur Faust geballten Händen, mit den Ellbogen oder mit den Zehenspitzen. Da lobe ich mir die Alternative, die uns der große Meister der Pantomime Samy Molcho nahegelegt hat: die rechte Hand aufs Herz, und dazu eine kleine Verneigung vor der Person, die ich grüße.

Alois Strohmaier

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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