Offen gesagt - Sr. Maria Schlackl
Nicht wegschauen!

Foto: Salvatorianerinnen

Was fordern Sie zum Europäischen Tag gegen Menschenhandel?

Gegen Ausbeutung und Menschenhandel aufzustehen ist im 21. Jahrhundert höchst nötig und alternativlos. Auf der einen Seite Menschen als Ware zu vermarkten, dadurch großes Leid zu verursachen und auf der anderen Seite Milliarden Gewinne zu scheffeln – da darf niemand mehr wegschauen.

Menschenhandel und jegliche Form von Missbrauch und Gewaltanwendung sind mit der Menschenwürde unvereinbar. Es genügt weder, wenn Menschenwürde tausendmal in Deklarationen und Grundgesetzen steht, noch wenn man inflationär und nur bei Sonntagsreden das Wort Menschenwürde in den Mund nimmt. Menschenwürde muss einen Wert haben – und zwar ganz konkret.

Im Blick auf Zuhälterei und Prostitution angewendet: Markt und Nachfrage müssen eingedämmt, ja im besten Fall abgeschafft werden. Dabei ist die Gesamtgesellschaft ebenso gefordert wie die Politik, Polizei und Justiz. Die Verschönerung von Sklaverei, auch durch Sprache, muss beendet werden. Denn solange Sexkauf legal ist, wird es Nachschub geben. Daher müssen alle, die darin verwickelt sind, zur Verantwortung gezogen und auch bestraft werden. Jeder Mensch soll sich die Frage stellen: Möchte ich im 21. Jahrhundert als Ware vermarktet werden?

Sr. Maria Schlackl
ist Salvatorianerin und engagiert sich gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Tag gegen Menschenhandel: 18. Oktober.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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