Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Lichtzeichen gegen die Dunkelheiten

Vor 30 Jahren, als in unserem Land immer mehr ausländerfeindliche Töne laut wurden, leuchteten 300.000 Lichter auf dem Wiener Heldenplatz auf. Zu dieser Lichterkette hatten sich Menschen formiert, um gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus ein Zeichen zu setzen. Viele taten es aus ihrem Glauben an Gott heraus, durch den alle Menschen Schwestern und Brüder sind. Ein starkes Lichtzeichen, dass wir in Österreich offen sein wollen und uns der Mitmensch wichtiger ist als bloße Schlagworte.

Schon früher, als in der DDR die kommunistische Herrschaft zusammenbrach und die Berliner Mauer fiel, waren es die Lichter gläubiger Menschen, deren Gebete in Städten wie Leipzig und Dresden Veränderung bewirkt hatten. Lichtzeichen gegen Trennung und ideologische Unterdrückung.

Am 2. Februar setzen wir jedes Jahr ein Lichtzeichen. Es wird eine kleine Gruppe sein, die rund um unsere Kirchen Licht in die Dunkelheit bringt. Aber wir sollten ihre Wirkung nicht unterschätzen, genauso wie wir die Stärke des Glaubens und den Wert der Kirche nicht unterschätzen sollten.

Menschen haben ein Licht in der Hand. Sie zünden es vielleicht auch für den Frieden an oder für die Gesundheit oder für die Umwelt. Oder für einen bestimmten Menschen. Die brennende Kerze erinnert sie vielleicht an ihre Taufe. Oder an die Lichter der Weihnacht. Oder an die Osterkerze.

Nicht die Masse macht alles aus. Unser Glaube gibt uns ein Licht in die Hand, mit dem wir so manche Dunkelheit bewältigen können.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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