Positionen - Karl Veitschegger
Himmel - Fahrgemeinschaft

Der Kabarettist lobt zuerst den Klima-Einsatz der Kirche und bringt dann eine witzige „Kritik“ an: „Christi Himmelfahrt ist im Mai und Mariä Himmelfahrt im August. Hätten die beiden nicht eine Fahrgemeinschaft bilden können?“ Alle lachen, ich auch.

Dann sagt der Theologe in mir: Haben sie ja! Jesus hat sein Leben in Gott vollendet – nicht für sich allein, sondern bereits für uns alle. Maria und wir sind seine „Mitfahrer“ und „Mitfahrerinnen“. Auch wenn wir zu verschiedenen Zeiten sterben, es wird keine Alleinfahrt zu Gott. Unser Sterben und Auferstehen wurde bereits – jenseits von Raum und Zeit – hineingenommen in Tod, Auferstehung und Vollendung Jesu. In Christus ist das Wesentliche für uns schon geschehen. Von Maria feiern wir das am 15. August. Aber für uns alle gilt: „Ihr seid [mit Christus] gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit“ (Kol 3,3f).

Man könnte jetzt fragen: Wenn der Himmel so wichtig ist, ist dann die Erde unwichtig? – Nein, ganz und gar nicht! „Himmelfahrt“ beginnt hier auf Erden, dauert das ganze Leben und ist ein Wachsen, das sich nicht überspringen lässt. Ein Apfelbaum trägt nur dann köstliche Früchte, wenn er gut gepflanzt und gepflegt worden ist, gedeihen und blühen kann, dem Wetter trotzt usw. Der Ernte geht das Reifen voraus. Der Himmel ist „geerntetes Erdenleben“. Er wird uns umso besser „schmecken“, je liebevoller wir hier auf Erden gelebt haben und mit der Schöpfung umgegangen sind. – Einen frohen 15. August!

Karl Veitschegger

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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