Offen gesagt - Katerina Malchenko
Hilfe beim Ankommen

Foto:  privat

Zum Welttag des Migranten und Flüchtlings: Wie geht es den Menschen aus der Ukraine?

Ich bin seit sieben Jahren in Österreich. Meine Familie lebt in meinem Heimatort Luzk, im Westen der Ukraine. Am 24. Februar habe ich angerufen, wie jeden Morgen, und meine Mutter erzählte mir, was passiert ist. Ich konnte es nicht glauben und nicht verstehen – es war so dramatisch. Aber der Krieg ist Realität, man muss sich ihr stellen. Ich bin immer spazieren gegangen, wenn ich Nachrichten lesen wollte, denn ich habe ein achtjähriges Kind, und ich wollte nicht, dass es die ganzen schrecklichen Dinge mitbekommt.

Das auszuhalten und nichts tun zu können ist fürchterlich. Man sucht irgendeinen Weg zu helfen. Ich hatte das Glück, den Job bei der Caritas zu bekommen, wo ich genau das tun kann: den Menschen, die vor dem Krieg fliehen, dabei helfen, hier anzukommen.

Ganz wichtig ist die Sprache. Dabei hilft am besten, mit Menschen in Kontakt zu sein, die hier leben. So lernt man die Umgebung kennen, die Gewohnheiten, den Alltag. Man bekommt ein Gefühl für das neue Leben. Ich kann mich in die Menschen hineinversetzen, weil ich die Mentalität kenne und die gleiche Erfahrung gemacht habe. Die meisten sind Frauen mit Kindern. Sie vermissen ihr altes Leben, ihre Männer, ihre Familie. Für sie ist es ganz wichtig zu erleben, dass sie nicht allein sind.

Katerina Malchenko ist bei der Caritas Steiermark u. a. für das Buddy-Projekt zuständig.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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