Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das spezifisch Christliche für die Schöpfung

Den 1. September begehen wir als „Tag der Schöpfung“. Eine Anregung, die wir der orthodoxen Kirche verdanken. Schöpfungsengagierte haben dem Gedanken mehr Zeit gegeben: Bis zum 4. Oktober, dem Namenstag von Franz von Assisi, ist Schöpfungszeit.
Das Thema hat unter vielen verschiedenen Namen Konjunktur. Wie so oft scheint es Kata-
strophenszenarien zu brauchen, um auf die Dringlichkeit des Handelns aufmerksam zu werden. Wie so oft gibt es gefährliche Beschwichtiger, gefährliche Angstverstärker und gefährliche Vereinfacher.
Für den christlichen Glauben reicht der Gedanke tiefer als bis zum Umwelt- und Klimaschutz. Christlicher Glaube sollte eigentlich nicht aus Angst die Schöpfung bewahren, sondern aus Liebe. Denn christlicher Glaube versteht die Welt als Schöpfung. Diese Welt und unser Leben sind das Geschenk eines großen Liebenden, es löst Freude und Dankbarkeit aus.
Gleichzeitig ist uns das Geschenk des Schöpfergottes anvertraut. Christlicher Glaube fühlt sich dem Schöpfer und den Geschöpfen verantwortlich. Der Mensch ist vom Schöpfergott als kreatives und gestalterisches Wesen gewollt. Gottes Zielvorstellung für unsere Welt ist nach einem schönen biblischen Bild ein Paradies. Dieses Ziel kann der Mensch zerstören, wenn er, bildlich gesprochen, vom Baum des Zuviel isst und die Schöpfung für eigene Zwecke ausbeutet.
Religiöses Denken wird heute öffentlich gerne ausgeblendet. Bringen wir es trotzdem ein! Auch das gehört zu unserer Schöpfungsverantwortung.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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