Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Advent und Weihnacht im Klartext

Eine große Sensation bei der derzeitigen Fußballweltmeisterschaft war der 2:1-Sieg von Saudi-Arabien gegen Argentinien. Zur Halbzeit hatte aber Argentinien noch mit 1:0 geführt. Das Fernsehen zeigte später die Pausenansprache des Trainers von Saudi Arabien, dessen Team zu dem Zeitpunkt im Rückstand war. Wild gestikulierend lief er um den Tisch in der Kabine herum. Lautstark ließ der Franzose auf Englisch Ermahnungen hören, die vom Übersetzer ebenso lautstark auf Arabisch wiederholt wurden. Einen Spieler kritisierte der Trainer: Du stellst dich neben Messi hin, als ob du ein Foto mit ihm machen willst.

Die Mannschaft applaudierte für die Standpauke. Und vor allem spielte sie in der zweiten Halbzeit mit großem Einsatz und gewann das Spiel noch.

Ob wir im Glauben auch manchmal eine kräftige Ansprache nötig haben? Vielleicht feiern wir manche religiösen Feste auch nur für schöne Fotos. Wer stachelt uns auf zu größerem Einsatz?

Im Advent ist Johannes der Täufer einer, der sich nicht scheut, den Menschen, die zu ihm kommen, ins Gewissen zu reden. Von ihm hören wir in dieser Zeit auch in den Gottesdiensten sehr viel. Auch Jesus hört ihn gerne an und lässt sich sogar von ihm taufen.

Johannes spricht Klartext. Er warnt vor Selbstgefälligkeit und vor einem harmlosen Gottesbild. Er ruft vor allem zum Einsatz auf, zur Bereitschaft zum Geben und zum Teilen. Durch seine Botschaft werden Advent und Weihnachten mehr als stimmungsvolle Fototermine. Voller Einsatz ist gefragt.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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