Wenn das Licht ausgeht

Einer von elf Krisen-Leuchttürmen ist die Pfarre Graz-Hl.Schutzengel. Anfang März wurde dort mit MitarbeiterInnen der Stadt Graz für einen Blackout geübt. Neben Auskünften zur Lage werden medizinische Notfallversorgung, psychosoziale Akuthilfe und seelsorgliche Unterstützung gewährleistet. | Foto: Neuhold
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  • Einer von elf Krisen-Leuchttürmen ist die Pfarre Graz-Hl.Schutzengel. Anfang März wurde dort mit MitarbeiterInnen der Stadt Graz für einen Blackout geübt. Neben Auskünften zur Lage werden medizinische Notfallversorgung, psychosoziale Akuthilfe und seelsorgliche Unterstützung gewährleistet.
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In Graz wurde der Ernstfall eines Blackouts geprobt. Wie die Übung ablief, erzählt eine Teilnehmerin.

Um 08:06 Uhr meldet das Handy den Eingang einer SMS. Der Inhalt: „ALARM-MELDUNG: Seit 07:45 Uhr ist die Stromversorgung großflächig ausgefallen. Daher treten die Blackout-Maßnahmenplanungen mit sofortiger Wirkung in Kraft …“ Damit ist es klar, es handelt sich nicht nur um einen Stromausfall, wir haben Blackout. Schnell die Tasche gepackt und ab zum vereinbarten Treffpunkt des Blackout-Krisenstabes. So würde es im Ernstfall aussehen, doch zum Glück handelt es sich diesmal um eine Übung, um genau auf diesen vorbereitet zu sein.

Im Ernstfall. Dass diese Übung ernst genommen wird, zeigen alle Beteiligten. Der behördliche Krisenstab der Stadt Graz ist ebenso im Einsatz wie der diözesane Blackout-Krisenstab. Zwei der elf Leuchttürme, die im Falle eines Blackouts hochgefahren werden, sind auch dabei, die NMS/VS Puntigam und die Pfarre Schutzengel. Die Ordnungswache der Stadt Graz unterstützt und übernimmt den Funk. Die Radstaffel ist ebenso vertreten und wird im Rahmen der Übung einige Kilometer absolvieren. Im Ernstfall sind sie ein wichtiges Bindeglied zwischen den Einsatzzentralen und den Leuchttürmen, vor allem, wenn die Kommunikation aus irgendeinem Grund nicht mehr funktionieren sollte.
Neben geplanten Übungsszenarien tauchen auch unerwartete Herausforderungen auf, genauso, wie es tatsächlich passieren kann. Nicht jeder hat die Alarmierung erhalten, einige sind nicht da und deren Positionen müssen übernommen werden, die Technik spielt nicht immer mit und Prozesse werden auf ihre Tauglichkeit geprüft.

Foto: Gerd Neuhold - Sonntagsblatt für Steiermark

Die Leuchttürme werden vor besondere Herausforderungen gestellt, denn dort wird die Übung von Schauspielern unterstützt, die mit ihren Ängsten, Sorgen und Problemen vorbeikommen. Zu den Szenarien zählen eine verletzte Schwangere, ein vermisstes Kind, eine in einem Lift eingeschlossene Person, ein Busunglück und noch einiges mehr.

Nach ein paar Stunden ist die Übung beendet. Die Teams besprechen diese direkt nach, fassen Punkte zusammen, die aufgefallen sind, und identifizieren Potenziale. Danach kommen alle zusammen, um sich auszutauschen. Das Fazit fällt sehr positiv aus. Natürlich gibt es noch Stellschrauben, an denen gedreht werden kann und auch wird. Außerdem haben alle Beteiligten ein Gefühl dafür bekommen, was sie im Ernstfall erwarten kann. Die Gewissheit, dass man Teil eines starken und fähigen Teams ist, das nicht blauäugig in die Situation hineinstolpert, gibt Sicherheit. Es war die erste, aber sicher nicht die letzte Übung für den Fall eines Blackouts, auch wenn der Ernstfall hoffentlich nie eintritt.

Claudia Pucher

Blackout – was ist das?
Unter einem Blackout versteht man einen totalen, längerdauernden und vor allem großflächigen Stromausfall, bei dem das überregionale Stromnetz zusammenbricht.

Foto: Gerd Neuhold - Sonntagsblatt für Steiermark
Foto: Gerd Neuhold - Sonntagsblatt für Steiermark
Foto: Gerd Neuhold - Sonntagsblatt für Steiermark
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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