Bischofskonferenz
Vorangekommen

Die österreichischen Bischöfe tagten Anfang November in Michaelbeuern/Salzburg und berieten unter anderem über die aktuelle Situation rund um Teuerung, Ukrainekrieg, Asyldebatte und Klimaschutz.  | Foto: Kathpress/Wuthe
  • Die österreichischen Bischöfe tagten Anfang November in Michaelbeuern/Salzburg und berieten unter anderem über die aktuelle Situation rund um Teuerung, Ukrainekrieg, Asyldebatte und Klimaschutz.
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Zur Herbstvollversammlung trafen sich Österreichs Bischöfe im Stift Michaelbeuern. Der Ukrainekrieg, die Teuerungen und der Klimaschutz waren einige Themen.

In Zeiten multipler Krisen zusammenzustehen – dazu haben Österreichs Bischöfe die Bevölkerung aufgerufen. Herausforderungen wie Klimaerwärmung, Pandemie, Energiekrise, Teuerung und Migrationskrise seien nur durch Zusammenhalt zu bewältigen. In der Presseerklärung im Anschluss an ihre Herbstvollversammlung von 7. bis 10. November im Stift Michaelbeuern richteten die Bischöfe auch eine Mahnung an die heimische Politik: Die Enthüllungen und Vorgänge in der letzten Zeit hätten zu einem demokratiegefährdenden Vertrauensverlust geführt. „Die weit verbreitete Skepsis verdunkelt das redliche und leider oft unbedankte Bemühen so vieler in der Politik und ihren Einsatz für die Menschen in unserem Land“, bedauerten die Bischöfe.

Ukraine und Asyldebatte
Zusammenhalt in Österreich forderte die Bischofserklärung in Bezug auf den „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine“, auf die sich daraus ergebende Fluchtbewegung aus dem Kriegsgebiet und anderen Krisenregionen. Zu verurteilen sei jeder Versuch, im Namen der Religion militärische Aggression, Krieg und Gewalt zu rechtfertigen: „Wer so handelt, versündigt sich gegen Gott und die Menschen.“
Die Hilfe für die Opfer des Krieges in der Ukraine sei hierzulande dankenswerterweise groß und dürfe gerade angesichts des nahenden Winters nicht nachlassen, so die Bischöfe weiter. Zur zuletzt in Österreich heiß diskutierten Unterbringungskrise mit Zeltstädten für Asylsuchende hielten die Bischöfe kritisch fest: „Diese wäre vermeidbar gewesen.“ Es müssten alle zuständigen Stellen zusammenarbeiten und dabei wie bisher auf kirchliche und andere Hilfseinrichtungen der Zivilgesellschaft zurückgreifen.

Maßnahmen gegen Armut in Österreich
Stark gestiegene Energiekosten und massive Teuerung lassen die Not auch in Österreich steigen, warnten die Bischöfe. Das einkommensärmste Drittel der Haushalte drohe in Armut abzurutschen. Die von der Regierung beschlossene Valorisierung der Sozial- und Familienleistungen sei zwar „ein echter Fortschritt“, es werde aber weitere Maßnahmen brauchen, um Betroffene zu entlasten.

Die Kirche selbst sei um Linderung der Nöte bemüht, verwiesen die Bischöfe auf die Initiativen von Caritas und anderen Einrichtungen wie Lebensmittelausgabestellen, Wärmestuben etc. Dazu stellt die Bischofskonferenz als Sofortmaßnahme „eine Million Euro für gezielte Hilfe zur Verfügung“.

Mehr tun für den Klimaschutz
Österreich sei in Bezug auf den Klimaschutz und beim Erhalt der Biodiversität „gefordert, mehr zu tun als bisher“, erklärten die Bischöfe vor dem Hintergrund der aktuell stattfindenden Weltklimakonferenz. Gleichzeitig will die katholische Kirche in Österreich ihre eigenen Bemühungen zum Klimaschutz intensivieren. So beschlossen die Bischöfe, dass im Bereich der Diözesen die CO2-Emissionen bis 2030 um 60 Prozent reduziert werden sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen dafür zwei Prozent der Diözesanbudgets verwendet werden.

Kirchendistanzierte einbeziehen
Der weltweite Synodale Prozess sei mit der Veröffentlichung des vatikanischen Arbeitsdokuments für die kontinentale Phase „einen weiteren entscheidenden Schritt vorangekommen“, so die Bischöfe. In den vom Papst verlängerten Synodalen Prozess sollen verstärkt Kirchendis-
tanzierte einbezogen werden, betonte Erzbischof Lackner gegenüber den Medien.

Ehren- und Hauptamtliche gewürdigt
Österreichs Bischöfe würdigten das Wirken der Pfarrgemeinderäte und dankten für deren ehrenamtlichen Dienst. Die 27.000 Frauen und Männer, die bei den Wahlen im Frühjahr in diese Funktion entsandt wurden, seien „lebendige Kirche vor Ort“. Die Bischöfe erinnerten auch daran, dass in den Pfarren sowie in anderen Seelsorgebereichen seit nunmehr 50 Jahren Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten – insgesamt knapp 1500 akademisch oder anders ausgebildete Laien – tätig sind. Die Seelsorge habe mit ihnen „viele wertvolle Impulse und Veränderungen bekommen“, so die Bischöfe.

Hirtenwort der Bischöfe
Beim Pressegespräch, in dem Bischofskonferenz-Vorsitzender Erzbischof Franz Lackner die Ergebnisse der Vollversammlung präsentierte, lag auch ein Advent-Hirtenwort auf, das in der kommenden Ausgabe veröffentlicht wird.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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