Stift Admont
Viele Fragen

Im Stift Admont tagten Priesterrat und Diözesanrat am 18. und 19. November. Themen waren neben dem weltweiten Synodalen Prozess auch die angespannte Finanzlage der Diözese und ein neues „Konsent-Prinzip“ zur Entscheidungsfindung. | Foto: Stanzer
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  • Im Stift Admont tagten Priesterrat und Diözesanrat am 18. und 19. November. Themen waren neben dem weltweiten Synodalen Prozess auch die angespannte Finanzlage der Diözese und ein neues „Konsent-Prinzip“ zur Entscheidungsfindung.
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Priester- und Diözesanrat trafen sich im Stift Admont und berieten unter anderem über Umgang mit den Sakramenten und die Umsetzung des „Konsent-Prinzips“.

Die gemeinsame Herbsttagung führte den Priesterrat und den Diözesanrat der Katholischen Kirche Steiermark am 18. und 19. November ins Stift Admont. Beide Räte tagen seit einigen Jahren hintereinander und überlappend auch miteinander.

Der erste Schwerpunkt der Tagung war der zeitgemäße Umgang mit den Sakramenten und wie man diese heute verstehen und gestalten kann. Die Teilnehmenden überlegten viele Fragen: Wo soll und darf getauft werden? Wie begleitet man Menschen nach einer Trauung oder auch nach einer Trennung? Was ist das ideale Erstkommunion- oder Firmalter? Diese werden nun im Projekt „Sakramentenpastoral im Heute“ ausgearbeitet. Ergebnisse soll es bei der Diözesankonferenz 2024 geben.

Einen Einblick in den synodalen Prozess der Weltsynode 2021–2024 gab Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler. Sie verwies auf einige Hauptfragen, denen man sich nun annehmen müsse: Wie können wir jene hören, die wir nicht erreichen? Wie kann die Gestaltung der Liturgie mehr Menschen berühren? Wie können wir den Dienst an den Nächsten besser erfüllen? Wie können wir dem Rückzug junger Menschen von der Kirche begegnen? Kernelemente der Antworten seien Teilhabe und Wertschätzung.

Bischof Wilhelm Krautwaschl sprach die angespannte Finanzlage der Diözese an; Teuerung, Energie- und Personalkosten wirken sich auch in der Katholischen Kirche Steiermark aus: „2024 wird nicht mehr alles wie bisher leistbar sein. Wir werden entsprechend unserem Zukunftsbild Prioritäten setzen.“ Der Bischof verwies auch auf den Ad-limina-Besuch der österreichischen Bischöfe im Vatikan, der Mitte Dezember dieses Jahres stattfinden wird. 450 Seiten umfasst der Bericht der Diözese Graz-Seckau, auf dessen Basis es in Rom Gespräche mit allen wichtigen Dikasterien und mit Papst Franziskus geben wird.

Diözesanrat wird neu gewählt
Beim Diözesanrat selbst steht eine vorverlegte Neuwahl an. Damit dieses beratende Gremium des Diözesanbischofs bei den Vorbereitungen für die Diözesankonferenz 2024 gut eingebunden werden kann, wird der aktuelle Diözesanrat seine Tätigkeit bei der nächsten Sitzung im April 2023 beenden. Dann soll ein neues Statut in Kraft treten, wonach die steirischen Katholikinnen und Katholiken noch besser vertreten sind.

Der Diözesanrat soll künftig eine fünf Jahre andauernde Periode umfassen und 79 Delegierte zählen, davon 12 amtliche und 67 gewählte. Bis zu drei weitere Mitglieder können kooptiert werden. Der Diözesanrat soll maßgeblich bei der Sorge um das Leben als Kirche mitwirken; speziell die Kirche vor Ort betrachtend.

Ein Schwerpunkt der Sitzung war eine Einführung in das „Konsent-Prinzip“ (vom lateinischen consensus, was Übereinstimmung und Einhelligkeit heißt). Dieses dient der Entscheidungsfindung. Eine Entscheidung in einem Gremium gilt dann als angenommen, wenn es keine schweren und begründeten Bedenken gibt. Sollte es nur einen schweren Einwand geben, muss die Entscheidung geprüft und angepasst werden, bis alle Teilnehmenden damit leben können. Mehrheitsbeschlüsse mit Gegenstimmen gibt es dann nicht mehr. Das Konsent-Prinzip soll künftig in der Katholischen Kirche Steiermark durchwegs zur Anwendung kommen.

Thomas Stanzer

Diözesanrat
Der Diözesanrat besteht aus gewählten, ernannten, kooptierten Mitgliedern und aus Mitgliedern von Amts wegen. Er tritt in der Regel zweimal im Jahr zusammen, und seine
Sitzungen sind grundsätzlich öffentlich.

Im Stift Admont tagten Priesterrat und Diözesanrat am 18. und 19. November. Themen waren neben dem weltweiten Synodalen Prozess auch die angespannte Finanzlage der Diözese und ein neues „Konsent-Prinzip“ zur Entscheidungsfindung. | Foto: Stanzer
Beim Diözesanrat wurden diesmal u. a. auch Fragen zu einem zeitgemäßen Umgang mit den Sakramenten beraten. | Foto: Stanzer
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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