Evangelische Synode
Schatz an Erfahrung

In Eisenstadt tagte die Synode der 
Evangelischen Kirche 
Österreichs und wählte Ingrid Monjencs (links) zur neuen Präsidentin. Die Stadt habe eine lange Tradition als „reformatorischer Boden“, sagte Bischof Michael Chalupka (rechts). 13 Prozent der Bevölkerung sind im Burgenland evangelisch, beheimatet in 29 Pfarrgemeinden. | Foto: epd / Uschmann
  • In Eisenstadt tagte die Synode der
    Evangelischen Kirche
    Österreichs und wählte Ingrid Monjencs (links) zur neuen Präsidentin. Die Stadt habe eine lange Tradition als „reformatorischer Boden“, sagte Bischof Michael Chalupka (rechts). 13 Prozent der Bevölkerung sind im Burgenland evangelisch, beheimatet in 29 Pfarrgemeinden.
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Zur Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Österreichs wurde Ingrid Monjencs gewählt.

Die Evangelische Kirche in Österreich hat erstmals eine Frau an die Spitze ihrer Synode gewählt. Die Synodalen bestimmten in Eisenstadt Ingrid Monjencs zur Nachfolgerin von Langzeit-Präsident Peter Krömer, der die ehrenamtliche Funktion nach 30 Jahren aus Altersgründen zurückgelegt hatte. Die Wahl gelang im zweiten Anlauf, nachdem es beim ersten Mal im Juni kein Ergebnis gegeben hatte.
Erfreut reagierte der evangelische Bischof Michael Chalupka. Mit Monjencs habe die Synode eine Präsidentin gewählt, die viel Erfahrungen aus Pfarrgemeinde und Synode wie auch „internationalen Erfahrungsschatz bei der Vernetzung der evangelischen Kirchen Europas“ mitbringe. Dass nun erstmals eine Frau das weltliche Pendant zum Bischof geworden sei, zeige, „dass die Besetzung höchster Funktionen die Lebensrealität der Kirche widerspiegelt“.

Die 63-jährige Lektorin aus Wien arbeitete zunächst im Produktmanagement bei Henkel Austria, leitete dann bis 2010 das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit bei der Europapier AG. Von 2011 bis zu ihrem Pensionsantritt Ende 2022 hatte sie bei der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa in Wien die Funktion der Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Finanzen inne. Zudem betreute sie diverse Arbeitsprozesse in inhaltlicher und organisatorischer Hinsicht.

Weiters war Monjencs seit 1999 in Gremien der Wiener Pfarrgemeinden Floridsdorf, Kaisermühlen und Kagran (dort auch als Kuratorin) und Donaustadt sowie auch in der Wiener Superintendentialversammlung vertreten. Seit 2007 ist sie auch als Lektorin aktiv. Der Synode A. B. und der Generalsynode gehört Monjencs seit 2012 an und führt dort derzeit den Vorsitz im Kontrollausschuss. Darüber hinaus absolviert sie aktuell das Masterstudium Judaistik an der Universität Wien und hatte davor das Bachelor-Studium der Evangelischen Theologie abgeschlossen.

Der Synode, dem höchsten gesetzgebenden Organ der Evangelischen Kirche, gehören rund 70 weltliche und geistliche Delegierte aus ganz Österreich an. Die gewählten Vertreterinnen und Vertreter beraten über die Kirchenverfassung, entscheiden über den wirtschaftlichen Haushalt der Kirche, verabschieden kirchliche Gesetze und Stellungnahmen und befassen sich mit Themen, die die gesamtösterreichische Evangelische Kirche betreffen. Die Synode wählt auch die Kirchenleitung, die Mitglieder des Oberkirchenrates ebenso wie den Bischof. In der Regel kommt die Synode zweimal pro Jahr zu ihren Sitzungen zusammen.

Die nötige Zweidrittelmehrheit erreichte Monjencs im zweiten Wahlgang. Sie erhielt 52 von 61 abgegebenen Stimmen bei zwei ungültigen Stimmen. Die neue Präsidentin erklärte, sie nehme schon „mit Minute eins“ die Arbeit auf. Angesichts der großen Herausforderungen für die Evangelische Kirche befasse sich die Synode mit wichtigen Entscheidungen auch in struktureller und finanzieller Hinsicht.

Bischof Chalupka gab bekannt, dass die Synode ein Klimaschutzkonzept beschlossen habe. Im Einsatz für die Schöpfung wollten die evangelischen Kirchen „nicht hintendran, sondern mit vorne dabei“ sein.

Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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