Kirchenmusik
Licht in den Ohren

In den barocken Räumen des Stiftes Vorau taten die Vorsichtsmaßnahmen wegen Corona der Begeisterung für das Singen und Musizieren keinen Abbruch. | Foto: Koschak
  • In den barocken Räumen des Stiftes Vorau taten die Vorsichtsmaßnahmen wegen Corona der Begeisterung für das Singen und Musizieren keinen Abbruch.
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In der Kirchenmusik Tätige trafen sich in Vorau zur Studienwoche – trotz Singens mit Abstand.

Die 54. Diözesane Studienwoche für Kirchenmusik wird den 50 TeilnehmerInnen aus ganz Österreich und auch Deutschland wohl als ganz besondere in Erinnerung bleiben. Lange war es unsicher, ob die vier Tage heuer stattfinden können. Umso größer war dann die Freude, dass dies unter Einhaltung mehrerer Vorsichtsmaßnahmen dennoch möglich war. Die großen barocken Räume des Stiftes Vorau, in denen die Woche, nach der Schließung des Bildungshauses Mariatrost, eine neue Heimat gefunden hat, bildeten dafür den idealen Rahmen.

Sei unser Gott …

… der hört, was wir ihm singen
Sei unser Gott, der alle Welt in seiner Liebe leitet,
halt deine Hand so wie ein Zelt hoch über uns gebreitet.
Sei nah in allem, was geschieht,
und tief in allen Dingen,
sei unser Gott, der alles sieht und hört,
was wir dir singen.
Sei überall, wo Menschen sind, wo immer Menschen träumen,
so leise wie ein sanfter Wind, der umgeht in den Bäumen.
Sei unser Gott, der mit uns zieht
mit seinem großen Segen,
sei unser Leben, unser Lied, ein Licht auf allen Wegen.
Lothar Zenetti (Gotteslob, Nr. 903)

War das Singen mit einem Abstand von eineinhalb Metern zu den Stimmnachbarn anfangs noch für viele eine große Herausforderung, so konnte man dem am Ende der gemeinsamen Tage auch eine gute Seite abgewinnen: „Ich bin in meiner musikalischen Selbstständigkeit ein ganzes Stück weit gewachsen“, formulierte eine Teilnehmerin.
Die Möglichkeit, in das eigene musikalische Potenzial hineinzuwachsen, wurde den KirchenmusikerInnen, ChorsängerInnen, KantorInnen und OrganistInnen auch im Rahmen der frei wählbaren Workshops sowie der Einzelstimmbildung bei Theresa Dax und Johannes Chum geschenkt. Erstmals gab es heuer zwei Orgelkurse: Stiftsorganist Gerhard Filsegger arbeitete mit nebenamtlich tätigen Organisten und stellte die „Königin der In-
strumente“ auch neugierigen Pianisten vor. Der aus Deutschlandsberg stammende Domorganist von Freiburg im Breisgau, Matthias Maierhofer, unterrichtete mehrere Studierende an der schönen Vorauer Stiftsorgel.
Die Sängerin und Kirchenmusikerin Maria Suntinger begeisterte die Teilnehmer ihres Workshops für die Kraft der gregorianischen Gesänge, und Michael Schadler erarbeitete mit dem Frauenchor Werke von Händel und Mozart.
Große Freude machten die Chorproben mit dem Wiener Domkapellmeister Markus Landerer, welcher zusätzlich zu seiner professionellen, herzlichen Arbeit mit dem Gesamtchor auch Chorleitungsunterricht gab. Kanonikus Alois Kowald war als feinfühliger geistlicher Begleiter und versierter Tenor im Gesamtchor eine doppelte Bereicherung für diese kirchenmusikalischen Tage.
Mit einem Wort der Schriftstellerin Lotte Ingrisch, „Musik ist Licht in den Ohren“, fasste Kirchenmusikreferent Michael Schadler im Rahmen des Schlusskonzertes die glückliche Erfahrung dieser Tage zusammen: „Wir sind zutiefst dankbar, dass uns dieses klingende Licht auch dieses Jahr geschenkt worden ist.“

Michael Schadler

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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