Erst Dünen, dann Graz

Sarah Liebmann (links von Pfarrer Madl) feierte ihre Erstkommunion nicht in den Vereinigten Arabischen Emiraten, sondern mit ihrer Familie in Graz. | Foto: privat
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Erstkommunion mit österreichischer Familie – statt in Abu Dhabi.

Abu Dhabi, die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, erlebt seit Jahren eine von Toleranz geprägte Religionspolitik. Wenngleich der neben der Maria-Mutter-Jesu-Moschee gelegenen St.-Joseph-Kathedrale Glocken und nach außen sichtbare christliche Zeichen versagt sind, so werden doch schon seit Jahren katholische Gottesdienste gefeiert und es konnte sich ein reges Gemeindeleben der deutschsprachigen katholischen Gemeinde mit Pfarrer Reinhold Sahner entwickeln.
Die COVID-Pandemie änderte alles, es wurden über Nacht sämtliche Gemeindetreffen staatlich untersagt. Die Vorbereitungen für die Erstkommunion – zum Teil in den malerischen Dünen der arabischen Wüste – konnten zwar abgeschlossen werden, aber für die Gemeinde ist die Abhaltung von Gottesdiensten bis auf weiteres nicht möglich. Zudem sieht Pfarrer Reinhold Sahner seiner routinemäßigen Weiterversetzung auf einen Posten in Südostasien entgegen, ohne dass eine deutschsprachige Nachbesetzung vorgesehen ist. So löste sich die geplante Erstkommunion über Nacht in Luft auf.
Unter den sechs betroffenen Erstkommunionkindern befand sich auch Sarah Liebmann, die Tochter des österreichischen Botschafters. Familie Liebmann wandte sich an ihre Heimatpfarre Graz-Graben mit der Bitte um einen Sondertermin für die Erstkommunion ihrer Tochter und fand bei Pfarrer Mag. Markus Madl umgehend ein offenes Ohr.
So war der Sonntagsgottesdienst am 23. August der Rahmen für den ungewöhnlichen Einzeltermin einer Erstkommunion. Kirchenhistoriker Univ.-Prof. Maximilian Liebmann konnte seine Enkelin in die Kirche einziehen sehen. Die Corona-Pandemie, welche schon viel Leid mit sich brachte, war diesmal Auslöser für ein überaus erfreuliches Ereignis.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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