Investitur der Grabesritter
Ein Wochenende im Zeichen des Heiligen Landes

Aus der Steiermark wurden (v.l.) Harald Haselmayr, Professor für Musikästhetik an der Kunstuniversität Graz; Andreas Sohn, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Sorbonne Paris Nord; Gerda Slawitsch-Waltersdorfer, Allgemeinmedizinerin und ihr Gatte Peter Slawitsch, Internist, in den Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jersusalem aufgenommen.  | Foto: Neuhold
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  • Aus der Steiermark wurden (v.l.) Harald Haselmayr, Professor für Musikästhetik an der Kunstuniversität Graz; Andreas Sohn, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Sorbonne Paris Nord; Gerda Slawitsch-Waltersdorfer, Allgemeinmedizinerin und ihr Gatte Peter Slawitsch, Internist, in den Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jersusalem aufgenommen.
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Grabesritter feiern Investitur und helfen Kindern in den Palästinensergebieten

Vom 29. September bis 1. Oktober fand in Graz die diesjährige feierliche Investitur des „Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ („Grabesritter“) statt.

Die Feier, zu der mehr als 300 Gäste aus nah und fern gekommen waren, gipfelte am Samstagvormittag in der feierlichen Aufnahme von 11 Frauen und Männern in den Orden. Die ausländischen Gäste kamen aus Italien, Kroatien, Luxemburg, Malta, Polen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Dem Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche Graz stand der Großprior der Statthalterei Österreich, Prälat Raimund Schreier OPraem, Abt em. von Stift Wilten, vor. Eröffnet wurde die Investitur am Freitagabend mit einer Vigilfeier in der Franziskanerkirche. Die Abschlussmesse mit dem Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl fand am Sonntag im Dom zu Graz statt.

„Die Aufgabe der Damen und Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist es drauf zu achten, dass die Christen im Heiligen Land nicht vergessen werden, dass sie vor Ort eine Lebensgrundlage finden und uns die heiligen Orte bewahren können. Wir tun dies durch unsere eigenen Spenden, aber auch durch verschiedene Aktivitäten, wie dem Verkauf von Olivenöl und Olivenholzprodukten aus dem Heiligen Land, was auch Arbeitsplätze vor Ort sichert.“ so Ao. Univ.-Prof. Bernhard Aichernig, welcher der Komturei Graz des Ritterordens als leitender Komtur vorsteht.

Hilfe für Kinderkrippe in Beit Sahur bei Bethlehem in den Palästinensergebieten

Eröffnet wurde die Zusammenkunft der Grabesritter, die auch mit ihren Angehörigen aus ganz Österreich und dem Ausland angereist waren, mit einem Empfang mit Bürgermeisterin Elke Kahr im Minoritensaal am Freitagabend. Danach führte die Festgemeinde eine eindrucksvolle Prozession vom Minoriten- zum Franziskanerkloster, wo die Vigil (Nachtwache) gefeiert wurde. Dabei hielt P. Michael Robitschko OSB vom Stift Admont, der Prior der steirischen Grabesritter ist, die Predigt und ging darin auf die Werte und Tugenden, die Damen und Ritter vom Heiligen Grab auszeichnen sollen, ein.

P. Michael Robitschko OSB vom Stift Admont, Prior der steirischen Grabesritter ist, hielt die Predigt bei der Vigil in der Franziskanerkirche am Freitag Abend. | Foto: Neuhold
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„Wesentlich ist aber, wie bei jedem Orden, das geistliche Leben, das uns in unserer Gemeinschaft von 44 Personen hier in Graz mit den Grabesrittern auf der ganzen Welt und den Christen und heiligen Stätten im Land Jesu verbindet“, so P. Michael, der ergänzt: „Gebet und Gottesdienst tragen uns selber, verweisen uns auf Gott und stiften Gemeinschaft untereinander und mit Gott, was uns eigentlich dazu drängt nicht nur auf uns selber zu blicken, sondern denen, die unseren Glauben an den Orten unserer Erlösung hier auf Erden lebendig halten, auch möglichst viel Hilfe zukommen zu lassen.“

Die finanziellen Mittel, die durch die Ausrichtung der Investitur erzielt werden, fließen heuer zur Gänze in ein Projekt in Beit Sahur, das direkt neben Bethlehem liegt. In der dortigen christlichen „Peter Nettekoven Schule“ des griechisch-katholischen Patriarchates werden Räumlichkeiten für die Einrichtung einer Kinderkrippe adaptiert, die nicht nur christlichen Kindern, sondern auch Muslimen zur Verfügung steht.
Auf das Herz Jesu blicken

Der geistliche Höhepunkt des Festwochenendes war das Pontifikalamt mit Investitur am Samstagvormittag in der Herz Jesu Kirche in Graz, welches vom Chor und Solistenensemble der Stadtpfarre Herz Jesu und der Capella Calliope mit der „Admonter Messe“ von Johann Michael Haydn umrahmt wurde. Großprior Prälat Schreier verwies dabei auf die interkulturelle Symbolik des Herzens: „Herz ist Trumpf“ – nicht nur beim Kartenspielen. Die Welt braucht Menschen mit Herz, Damen und Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem mit Herz, die großHERZIG teilen, die lieben, so wie Jesus geliebt hat (vgl. Joh 13,34).

Der Höhepunkt des Wochenendes war die feierliche Aufnahme von 11 Frauen und Männern in den Orden.  | Foto: Neuhold
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Der Samstagabend war dem „Festkapitel“ reserviert, in dessen Rahmen auch Ehrungen für langjährige Verdienste vorgenommen wurden und Weihbischof em. Giacinto-Boulos Marcuzzo aus Jerusalem über die aktuelle Situation der Christen im Heiligen Land berichtete. Im Anschluss konnte bei einem festlichen Abendessen die ordensgeschwisterliche Gemeinschaft gepflegt werden.

Abschluss im Dom mit Bischof Krautwaschl
Traditionell bildete ein Gottesdienst mit dem Ortsbischof und der Pfarrgemeinde, diesmal im Grazer Dom, den Abschluss des Investiturwochenendes. Die Capella Ferdinandea unter Domkapellmeisterin Melissa Dermastia gestaltete den festlichen Gottesdienst mit Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Bischof Wilhelm Krautwaschl dankte den Damen und Rittern dafür, „dass Sie eine Erinnerung an die Wurzeln unseres Christseins sind.“ Und verwies auf die Worte des heiligen Paulus, in denen er die christliche Gemeinde auffordert an Jesus Christus Maß zu nehmen und bat das Miteinander, das Jesus gelehrt hat, in die Welt hineinzutragen.

Am Sonntag wurde mit Bischof Wilhelm Krautwaschl ein festlicher Gottesdienst im Grazer Dom gefeiert. | Foto: Rupprecht/kathbild.at
  • Am Sonntag wurde mit Bischof Wilhelm Krautwaschl ein festlicher Gottesdienst im Grazer Dom gefeiert.
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Mit Spenden helfen

Um die zahlreichen Hilfsprojekte im Nahen Osten umsetzen zu können, ist der Orden auf Spenden angewiesen.
Um den Spendern eine Absetzbarkeit zu ermöglichen, wurde vom Ritterorden der Verein „Österreichische Vereinigung für das Hl. Land“ gegründet.

Spenden an Österreichische Vereinigung für das Heilige Land:
IBAN AT 80 1200 0516 0720 0315

Die Grabesritter haben sich vor allem der Hilfe für die Menschen im Heiligen Land verschrieben. Sie unterstützen etwa den Unterhalt von Kirchen, Schulen, Kindergärten, Sozialstationen und Altenheimen in Israel, Jordanien und Palästina, die auch nicht Christen offen stehen. Für bedürftige christliche Familien gibt es finanzielle Soforthilfen. Die Hilfsprojekte werden vor allem über das Lateinische Patriarchat von Jerusalem abgewickelt.

Nähere Informationen: www.oessh.at

Fotos: Gerd Neuhold, Franz Joseph Rupprecht

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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