Nach Mariazell pilgern | Teil 02
Ein benediktinisch geprägter Ort

Kardinal Ratzinger betet vor der Mariazeller Gnadenstatue. | Foto: Archiv
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Gründung vor 850 Jahren
Der Heilige Vater ist ein großer Verehrer des hl. Benedikt von Nursia, der als Vater des abendländischen Mönchtums gilt und als „Patron Europas“ verehrt wird. Mit der Wahl des Namens „Benedikt“ verweist unser Papst auf die zeitlose Gültigkeit der Lebensregeln des hl. Benedikt von Nursia, die noch heute die Grundlage für den Benediktinerorden und viele andere Ordensgemeinschaften ist. „Ora et labora“ – „Bete und arbeite“ ist das Leitwort der Mönche. Vor 850 Jahren haben Mönche aus dem Benediktinerstift St. Lambrecht Mariazell gegründet und seither hier eine feste Bleibe gefunden.[/p]

 

Mönchszelle
Am Anfang der Gründung war nicht einmal ein Wallfahrtsort beabsichtigt, allein die geografischen Bedingungen würden schon dagegen sprechen, abseits von den großen Straßen, und doch führen auch heute noch so viele Wege hierher. Am Anfang waren die Zelle der Mönche, das Beten der Mönche, das Tun der Mönche. Kult und Kultur, Wissen, Weisheit und Erziehung, Wirtschaft und Lebensgrundlagen – das alles nicht zur Erbauung der eigenen Frömmigkeit und zur Selbstheiligung, sondern im Blick auf die konkreten Menschen in der konkreten Zeit. Mit Hilfe der Mönche wurde im Mariazeller Land gerodet, in Gußwerk Erz gegossen und in Halltal Salz abgebaut.

 

„Normal“
Mariazell ist kein spektakulärer Wallfahrtsort, er kennt keine Erscheinungen, keine zeitungsfüllenden Wunder, keine Sonderreligiosität und keine Gruppen, die nur für sich diesen Ort gepachtet hätten. Mariazell ist eigentlich so „normal“, dass diese Normalität allein schon für das benediktinische Erbe spricht. Benediktiner haben sich nie hinter den Klostermauern versteckt. Und dass die benediktinische Gastfreundschaft auch die Besucher aus anderen Religionen nicht ausgrenzt, sondern behutsam mithinein nimmt in das christliche Feiern an diesem Ort, ist die Herausforderung von heute und morgen.

 

Anziehend
Vielleicht ist es gerade diese benediktinische Prägung von Mariazell, die Symbiose von Glaube und Kultur, von Kontemplation und Aktion, die diesen Flecken Erde zu einem gesegneten Land macht und Papst Benedikt anzieht…

Kardinal Ratzinger betet vor der Mariazeller Gnadenstatue. | Foto: Archiv
Mönche aus dem Stift St. Lambrecht (im Bild) gründeten im Mariazeller Land eine benediktinische Niederlassung. | Foto: Archiv
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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