Ukraine
„Dieses Grauen ist eine himmelschreiende Sünde“

Das Massaker von Butscha wird von Kirchenvertretern als entsetzliches Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt.

Tief erschüttert über die Bilder aus Butscha hat sich der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, gezeigt. Die Bilder, die von einem gezielten Massaker an Zivilisten zeugten, seien Ausdruck einer „erschütternden Eskalation“ der Gewalt. „Dieses Grauen ist ein Sakrileg, eine himmelschreiende Sünde“, die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. „Dieser katastrophale Krieg muss ein Ende haben“, betonte Erzbischof Lackner. Weiters rief er zum Gebet für die Opfer und für den Frieden auf. „Beten wir für die Leidenden in der Ukraine und in Russland. Helfen wir mit offenen Händen und offenem Herzen allen, die bei uns nun eine neue Heimat finden müssen. Wir vergessen euch nicht!“

Entsetzt äußerte sich auch der deutsche Bischof Georg Bätzing: „Die Ermordung von Zivilisten ist auch im Krieg ein schweres Verbrechen.“ Die russische Armee, Justiz und Regierung seien verpflichtet, gegen die Verantwortlichen vorzugehen, sonst handeln sie selbst kriminell. Der Primas der anglikanischen Kirche, Justin Welby, sieht in den Taten von Butscha, wie „mit dem Krieg der Verlust unserer Menschlichkeit“ eintritt. „Mögen die, die diesen Kampf gegen das Volk der Ukraine anführen, ihre Menschlichkeit wiederfinden und dieses widerwärtige Töten von Gottes kostbaren Kindern einstellen.“

Auch die Oberhäupter der Kirchen in der Ukraine verurteilten die Taten. „Nur wenige Dutzend Kilometer von Kiew entfernt, in den befreiten Städten, sehen wir entsetzliche Kriegsverbrechen“, sagte der griechisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk in seiner täglichen Videoansprache. Er sprach von „Massengräbern mit Hunderten leblosen Körpern“. Es sei wichtig, dass die ganze Welt hinschaue. Metropolit Epiphanius von der eigenständigen orthodoxen Kirche der Ukraine schrieb auf Twitter: „Hunderte, vielleicht tausende Unschuldige wurden in den wenigen Wochen der russischen Besetzung zu Tode gequält.“

Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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