Feste feiern
Heiliger Martin 11.11

Foto: Gerd Neuhold
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Impuls – Heiliger Martin (11.11.)
Jedes Jahr im November, wenn die Tage kürzer und kälter werden, feiern wir das bei den Kindern so beliebte Martinsfest. In allen Kindergärten gibt es Laternenumzüge und die Legende der Mantelteilung kennt beinahe jedes kleine Kind. Wenn die Kinder größer werden und aus dem Haus gehen, gerät dieser Tag in Vergessenheit.
Wir laden Sie ein, dieses traditionelle Fest neu zu entdecken und zu erleben, wie aktuell dieses Thema in unserer heutigen Gesellschaft ist. Der heilige Martin ist angesichts der wachsenden Armut in unserer Wohlstandsgesellschaft ein moderner Heiliger, der uns ein Vorbild sein kann.

Wissenswertes: Heiliger Martin
Martin wurde um 314 in heutigen Ungarn in Sabaria (Steinamanger) geboren. Sein Vater war Oberst in der römischen Legion. Auch Martin wurde schon mit fünfzehn Jahren Soldat. Am Stadttor von Amiens teilte er seinen Mantel mit einem Bettler. Mit 18 Jahren empfing er die Taufe. Zwei Jahre später gab er den Militärdienst auf und gründete das erste Kloster in Gallien. 371 wurde er Bischof von Tours und widmete sich eifrig der Verkündigung der Frohen Botschaft. Er starb 397. Sein Gedenkttag ist der 11. November.
Die Bezeichnungen „Kapelle“ und „Kaplan“ kommen von „cappa“, dem halben Mantel Martins, der nach der Teilung übrig blieb und in Frankreich zur verehrtesten Reliquie wurde. In Amiens wurde dafür ein Heiligtum gebaut, die „capella“. Zu ihrer Betreuung wurde ein Geistlicher bestimmt: der „cappellanus“ oder „Kaplan“.


Eine Legende über den heiligen Martin

Diese Legende erzählt, wie Gänse geholfen haben, dass Martin Bischof wurde:
Früher einmal war Martin Soldat beim römischen Kaiser. Jetzt ist er Priester und lebt in der Stadt Tours in Frankreich. Martin ist ein guter Mensch und hilft den Armen, Schwachen und Kranken. Alle in der Stadt kennen und lieben ihn. Als der Bischof von Tours stirbt, wollen alle, dass Martin neuer Bischof wird. Martin jedoch hat Angst davor und will diese schwere Aufgabe nicht übernehmen. Er verlässt heimlich die Stadt und flüchtet sich auf einen Bauernhof. „Hier wird mich wohl niemand suchen“, glaubt er. Die Menschen von Tours wollen Martin aufsuchen und ihn bitten, dass er das Amt des Bischofs annimmt. Doch zu Hause ist er nicht! Sie suchen ihn überall: auf dem Marktplatz, in den Gassen und Straßen. Sie können ihn nirgends entdecken. So ziehen sie vor die Tore der Stadt, wo die Bauern ihre Höfe und Felder haben.

Bei jedem Haus fragen sie die Bauern: „Habt ihr Martin gesehen?“ Viele verneinen, und der eine oder andere sagt: „Ja, vor ein paar Tagen ist er hier vorbeigekommen!“ So suchen die Leute weiter, bis sie zum dem Bauernhof kommen, auf dem sich Martin versteckt hält. Sie rufen laut seinen Namen. Als Martin das hört, läuft er rasch in den Gänsestall. „Hier in diesem kleinen Stall werden sie mich nie suchen“, denkt er. Doch vor lauter Schreck rennen die Gänse laut schnatternd aus dem Stall. Jetzt wissen die Leute, wo sie Martin finden können. Voller Freude bringen sie ihn in die Stadt und machen ihn zum Bischof. So haben die Gänse mit ihrem lauten Geschnatter den Menschen dabei geholfen, Martin, ihren neuen Bischof zu finden.

Martinskirchen in der Steiermark
Foto: Gerd Neuhold
Martinskirchen in der Steiermark
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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