Der MesnerInnen-Dienst
Ein leiser Beruf

Foto: Gerd Neuhold - Sonntagsblatt für Steiermark
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Die stillen Heldinnen und Helden der Kirche.

Die Glocken der Kirche läuten, sanfte Orgelklänge erfüllen die Luft, während der Nebel sich lüftet und die Sonne langsam den Sonntagmorgen weckt. Eine neue Woche beginnt, und in der Stille des Kirchenschiffs, im Schatten der Jahrhunderte alten Gemäuer, findet ein Beruf und eine Berufung kaum mehr Beachtung: Der MesnerInnen-Dienst!

Es ist ein Beruf, der in der modernen Gesellschaft oft übersehen und unterschätzt wird. Doch er ist weit mehr als das, er ist eine Berufung, die tiefe Wurzeln im Glauben und in der Geschichte der Kirche hat. Die Mesner stehen im Dienst Gottes und seiner Gemeinde, sie sind Hüter der Wohnung Gottes und Bewahrer der Tradition.
Der Tag der Mesner beginnt früh, noch bevor die meisten von uns aus den Federn kriechen. Sie sorgen dafür, dass die Kirchen jeden Morgen aufgeschlossen und in einem makellosen Zustand sind. Kerzen werden angezündet, Blumen arrangiert, die Glocken vorbereitet. Ihre Arbeit ist im Verborgenen, doch ohne sie würden die Gottesdienste nicht so harmonisch ablaufen.

Während die Gemeinde die Kirche betritt und sich auf die Gebete und Gesänge vorbereitet, bleiben die Mesner oft im Hintergrund. Ihr Dienst ist bescheiden und demütig und voller Herzenswärme. Gerade deshalb ist er ein fester Bestandteil des Gottesdienstes. Der Mesner trägt die Verantwortung für das Läuten der Glocken, für die liturgischen Geräte und für die Ordnung im Kirchenraum. Und dass das Haus Gottes in einer wohligen Geborgenheit erstrahlt und eine für uns so selbstverständliche Willkommenskultur anbietet.

Türöffner. In der heutigen hektischen Welt, in der wir oft von Technologie und Geschwindigkeit überwältigt werden, ist der MesnerInnen-Dienst ein Symbol der Stabilität und der Verbundenheit mit der Spiritualität. Die Mesner erinnern uns daran, dass es in der Stille und im Dienst an Gott eine tiefe Erfüllung gibt, die in unserer schnelllebigen Welt oft übersehen wird. Sie öffnen uns die Tür zur Heimat mit Gott.

Es ist an der Zeit, den Mesnern und Mesnerinnen Anerkennung und Dankbarkeit auszusprechen. Sie dienen Gott und der Gemeinde mit Hingabe und Leidenschaft, und ihr Beitrag zum kirchlichen Leben ist von unschätzbarem Wert. Die Vergangenheit und die Gegenwart des Mesnerdienstes sollten in unseren Herzen und Köpfen lebendig bleiben, damit diese Berufung und dieser Beruf nicht vergessen werden.
Der Mesnerdienst mag in der modernen Welt übersehen worden sein, aber er ist keineswegs vergessen. Er lebt in den Herzen derer fort, die seine Bedeutung und Schönheit schätzen. Die Mesner sind die stillen Helden der Kirche, und ihr Dienst verdient Respekt und Bewunderung.

Tamara Kunc, Pfarre Mariahof

Foto: Gerd Neuhold - Sonntagsblatt für Steiermark
Foto: Gerd Neuhold - Sonntagsblatt für Steiermark
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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