Tagungen
Für mutiges Europa

Tirol-Tag. V. l. Bischof Hermann Glettler, Staatssekretär Florian Tursky, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Landeshauptmann Maurizio Fugatti (Trentino), Landeshauptmann Anton Mattle (Tirol), Landeshauptmann Arno Kompatscher (Südtirol), Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann und Forum-Alpbach-Präsident Andreas Treichl. | Foto: Land Tirol / Sedlak
  • Tirol-Tag. V. l. Bischof Hermann Glettler, Staatssekretär Florian Tursky, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Landeshauptmann Maurizio Fugatti (Trentino), Landeshauptmann Anton Mattle (Tirol), Landeshauptmann Arno Kompatscher (Südtirol), Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann und Forum-Alpbach-Präsident Andreas Treichl.
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Beim Forum Alpbach trat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler für ein Weiterbauen an der „Baustelle Europa“ ein.

Nicht weniger, sondern mehr Europa ist nach Meinung des Innsbrucker Bischofs Hermann Glettler notwendig, trotz aller populistischen und national-fundamentalistischen Tendenzen. Beim Festgottesdienst zum „Tirol-Tag“ beim Forum Alpbach sprach der Bischof in Anlehnung an das Alpbach-Motto 2023 „Bold Europe“ (mutiges Europa) „eine Ermutigung für ein erschöpftes, ermüdetes Europa“ aus. Europa scheine zwar aktuell „durch den Wahnsinn des verheerenden Ukraine-Krieges in seinem aktiven Zusammenhalt gestärkt worden zu sein“, es brauche aber weitere Bemühungen.

Die Europäische Union sei noch immer im Weiterbau begriffen, meinte Glettler, der die europäischen Bürgerinnen und Bürger zur aktiven Unterstützung aufrief. Ihre Mitarbeit an „der Baustelle Europa“ sei zumutbar, so der Innsbrucker Bischof. Als essenzielle Bausteine für die Weiterentwicklung nannte Glettler unter anderem Vertrauen und Zukunftsmut, Respekt für regionale Unterschiede, Wertschätzung für religiöse und spirituelle Wurzeln sowie Sorge und Achtsamkeit für vulnerable Personen.
„Diese Bausteine werden wir einbringen müssen und sie nicht nur für die eigenen Garagen verwenden, um an einem zukunftsfitten Europa mitzubauen“, konstatierte Gletter.

Pluralitätsfitness. Aktuell stehe die europäische Gemeinschaft vor der Herausforderung, Pluralitätsfitness und Zusammengehörigkeit neu lernen zu müssen. Dazu gehöre, niemanden auszuschließen oder zurückzulassen sowie die Grenzen von ethnischer, kultureller und religiöser Zugehörigkeit zu überschreiten, meinte der Innsbrucker Bischof.
Zwar stünden Eigeninteressen und Erfordernisse für die Gemeinschaft in einem permanenten Konflikt, es zahle sich aber auch aus, fair, rücksichtsvoll und geduldig zu verhandeln. Dies gelte im privaten wie öffentlich übergeordneten Bereich – wie Nachbarschaft, Dorf, Stadt, Land, Staat oder globale Gemeinschaft. Auch die Spannung zwischen nationalen und europäischen Interessen müssten immer wieder neu verhandelt werden. „Europa braucht jedenfalls das effektive Engagement aller Beteiligten, um ein lebendiger Organismus zu bleiben.“

Klimawandel. Mit Appellen für die Energiewende und ein Umdenken angesichts des Klimawandels hat der „Tirol-Tag“ das Europäische Forum Alpbach am 20. August eröffnet. Nach einem „landesüblichen Empfang“ mahnten die Landeshauptleute Anton Mattle (Tirol, ÖVP), Arno Kompatscher (Südtirol, SVP) und Maurizio Fugatti (Trentino, Lega) gemeinsame Anstrengungen angesichts des Klimawandels ein. Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino solle dabei „Beispiel für Europa“ sein.

Das Europäische Forum Alpbach wurde 1945 gegründet. Heuer stehen bis 2. September Veranstaltungen auf dem Plan. Wissenschaftler, Wirtschaftstreibende, Kulturschaffende und Politiker diskutieren zu den vier Hauptthemen: Klimaschutz, die finanzielle Zukunft Europas, Demokratie und Europas Position in der Welt.

kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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