Buch Tipp
Wie leben in der Quarantäne?

Der Bestsellerautor P. Anselm Grün rät dazu, bei Ausgangsbeschränkungen angesichts der Corona-Pandemie die eigenen Emotionen nicht zu verdrängen. „Es werden welche hochkommen, die muss ich aber mit Neugierde anpacken“, sagte der bekannte Ordensmann. Es gehe darum, den Sinn zu verstehen. Ärger etwa zeige, dass jemand eines anderen Menschen Grenzen überschritten habe. „Wenn ich jetzt diesen Ärger umwandeln will, heißt das: Ich brauche auch Zeit für mich selbst.“
Grün bringt nun das Buch „Quarantäne! Eine Gebrauchsanweisung“ heraus, zunächst als
E-Book. Als Mönch einer Benediktinerabtei wisse er um das Problem des engen Zusammenlebens. Sein Orden habe in mehr als 1500 Jahren eine gute Balance zwischen Nähe und Distanz gefunden, „so dass sich die Leute nicht auf die Nerven gehen. Wir haben gelernt, uns auch mal in die Zelle zurückzuziehen, also Nischen zu finden, in denen man geschützt ist.“
Beim vielfach praktizierten Arbeiten von zu Hause aus sieht Grün die Gefahr, dass sich Arbeit und Familie zu sehr vermischen: „Da braucht es gute Grenzen, klare Zeiten, in denen ich arbeite, und Freiraum für die Familie.“ Die Corona-Krise werde zeigen, ob der Egoismus gewinne oder das solidarische Miteinander. Grün nehme wahr, dass derzeit sehr viele Menschen andere unterstützen: „Solidarität bekommt einen neuen Wert. Wenn ich das spüre, dann bekommt es einen Sinn.“ Wer keinen Sinn finde, werde aggressiv. Via Facebook empfahl der Mönch, diese Phase als „spirituelle Trainingszeit“ zu nutzen. Kathpress
Mehr von Anselm Grün:
www.facebook.com/anselmgruen

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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