Familie
Über den Tod sprechen

Tot bedeutet tot – und nicht eingeschlafen. Es ist wichtig, Kindern in klarer und altersgemäßer Sprache zu erklären, was es bedeutet, wenn jemand gestorben ist. | Foto: pixabay
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  • Tot bedeutet tot – und nicht eingeschlafen. Es ist wichtig, Kindern in klarer und altersgemäßer Sprache zu erklären, was es bedeutet, wenn jemand gestorben ist.
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Wenn Kinder nach Sterben und Tod fragen – Teil 10 der KBW-Reihe.

Christen und Christinnen glauben an ein Leben nach dem Tod. Dennoch tun sich sehr viele Menschen schwer damit, über die Themen Tod und Sterben zu sprechen. Der Tod bringt eine Endgültigkeit mit sich, die uns zeigt, es wird nie mehr so, wie es war.  

Gerade gegenüber Kindern ist es schwierig, diese Tatsache in Worte zu fassen. Natürlich wollen wir vermeiden, dass Kinder Ängste entwickeln, dennoch sollte man sie nicht belügen oder verwirren. Auch wenn es schwerfällt, sollte man klar sagen: Dieser Mensch ist gestorben und nicht „von uns gegangen“ oder „eingeschlafen“. Setzt man den Tod mit dem Schlafengehen gleich, kann es vorkommen, dass Kinder Angst vor dem Einschlafen haben, da sie glauben, selbst vielleicht nicht mehr aufzuwachen. Kindern könnte man sagen, dass der verstorbene Mensch oder das tote Tier nie wieder atmen, laufen, essen oder schlafen können. 

Kinder stellen je nach Alter viele Fragen in Bezug auf das Thema Tod. Grundsätzlich gilt: Kinder fragen so viel, wie sie selbst aushalten! Als Erwachsene beantwortet man die Fragen am besten mit viel Ruhe. Je mehr Ruhe man ausstrahlt, desto mehr Sicherheit gibt man den Kindern und vermittelt ihnen so, dass der Tod einfach dazu gehört und das Leben dadurch besonders kostbar wird.

Fragen der Kinder sollte man nie als unwichtig und unpassend darstellen, da sie sonst vielleicht aufhören zu fragen. Ihr Fragen bringt eine große Chance in der Beziehungsarbeit mit sich.

Ulrike Schellander
Religionspädagogin, zertif. Elternbildnerin

Elternbildung (ELBI) goes online – Kurzvideo

Für das Innovationsprojekt „ELBI goes online“ des Katholischen Bildungswerks Steiermark wurden zwölf Kurzvideos gestaltet, die Anreize für Erwachsene bieten, um mit Kindern unterschiedliche religiöse Themen zeitgemäß erleben und besprechen zu können.

Der Tod gehört zu unserem Leben dazu, dennoch wird dieses Thema gegenüber Kindern oft tabuisiert oder verschönt. Kinder können die Endlichkeit des Lebens meist nur schwer erfassen und stellen daher viele Fragen.
Das Video zum Thema gibt es auf dem YouTube-Kanal des KBW oder gemeinsam mit dem Handout auf der Website https://bildung.graz-seckau.at

ZUM NACHDENKEN

Allein weinen macht einsam

… miteinander weinen verbindet! – Wenn wir Erwachsene mit dem Thema Tod konfrontiert sind, sind wir oft überfordert und sprachlos. Wir selbst sind unsicher und überwältigt von Traurigkeit und Ängsten.
Besonders herausfordernd ist es, wenn Kinder vom Tod eines nahestehenden Menschen betroffen sind. Sie brauchen gerade in diesen Situationen Erwachsene, die für sie da sind, ihnen zur Seite stehen, Fragen ehrlich beantworten, unausgesprochene Gefühle verbalisieren, die selbst einen Zugang zu ihren Emotionen haben und diese benennen können.
Kinder haben ein Recht auf die Wahrheit, ein Recht darauf, zu erfahren, was und wie es passiert ist. Häufig „verstecken“ sich Erwachsene hinter der Haltung, Kinder schützen zu wollen und sie daher mit Halbwahrheiten abzufertigen. Fürs Erste erscheint dieser Zugang einfacher und leichter für alle. Wir wissen allerdings aus der Trauerforschung, dass diese Haltung zu erheblichen Problemen in der Entwicklung der Kinder führen kann. Bilderbücher können unterstützen, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen.
In meiner Arbeit habe ich mit Kindern zu tun, die mit dem Sterben eines ihnen nahestehenden Familienmitglieds konfrontiert sind. Mir ist es ein großes Anliegen, sehr einfühlsam auf sie zuzugehen, sie auf etwaige Begegnungen mit der sterbenden oder verstorbenen Person vorzubereiten und dabei den Erwachsenen Hilfestellungen zu geben, wie sie mit den Kindern gut in Kontakt bleiben können.

Petra Lackner-Haas
Die Autorin ist Referentin in der Kinder- und Jugendkrankenhausseelsorge und zertifizierte Elternbildnerin.

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Murmeltier Bruno schließt Freundschaft mit einem wunderschönen Löwenzahn. Als der Frühling zu Ende geht, verwandelt sich der Löwenzahn in eine Pusteblume und bittet Bruno: „Wenn du mir vertraust, dann puste, so fest du kannst, und alles wird gut.“ Bruno vertraut ihr und pustet. Die Blume ist zerstört, nur ihre Samen tanzen wie kleine Fallschirme im Wind. Bruno ist sehr traurig. Doch im nächsten Frühling erlebt er, wie gut es war, dem Versprechen der Blume zu vertrauen.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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