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Mode zum Wegwerfen

Verschwendung. Viele Menschen besitzen viel Kleidung und ziehen nur einen kleinen Teil davon an. | Foto: iStock
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Billige Kleidung steht selten für Qualität.
„Wer billig kauft, kauft zweimal“: Dass sehr preiswerte Waren selten für Qualität und Langlebigkeit stehen, leuchtet ein. Dennoch boomt seit Jahren eine Modeindustrie, die unter dem Begriff „Fast Fashion“ kurzlebige Kleidung zu extrem niedrigen Preisen produziert und verkauft. Doch viele der Kleider, Hosen, Shirts und Hemden für ein paar Euro werden nur wenige Male getragen, bevor sie im Kleiderschrank verschwinden oder weggeworfen werden.
Die Schattenseiten dieser Industrie: In den wichtigsten Exportländern China, Indien und Bangladesch werden die Beschäftigten vielfach ausgebeutet. Auch die Umwelt leidet: Die Textilproduktion erfordert Unmengen an Wasser. Bei der Herstellung von Kunstfasern kommen gefährliche Chemikalien zum Einsatz. Von der rohstoffintensiven Produktion über die langen Transportwege bis zum Vertrieb und der Entsorgung verursacht die Modeindustrie rund zehn Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.
Was können wir tun? Im Geschäft können wir uns fragen: „Brauche ich das wirklich? Wie ist die Qualität? Wo und wie wurde das Kleidungsstück hergestellt?“ Immer mehr KonsumentInnen legen Wert auf Mode aus fairem Handel, Biobaumwolle oder recycelten Materialien. Secondhandshops, Tauschmärkte und selbstgemachte Kleidung liegen im Trend. Natürlich ist auch die Politik gefordert: Modekonzerne müssen zur Verantwortung gezogen werden. Weniger Kollektionen in besserer Qualität sollten das Ziel sein.
Christian Köpf, Welthaus Graz-Seckau

Auf den Spuren des Klimas durch Graz wandeln
Beim Klima-Stadtrundgang mit dem „Klimabündnis Steiermark“ lernen Sie die „Klimabündnis-Gemeinde“ Graz auf eine etwas andere Art und Weise kennen: Gemeinsam mit einer/m „Klimabündnis-ExpertIn“ begeben Sie sich auf Spurensuche in der Altstadt und betrachten an etwa zehn Orten innovative Lösungsansätze, Ideen, Maßnahmen und Handlungsmöglichkeiten zu den Bereichen Klimaschutz, Konsum, Mobilität, Energie, Wohnen und Klimawandelanpassung.

14. September, 17 bis 19 Uhr, Treffpunkt vor dem Grazer Rathaus, Hauptplatz.
Anmeldung: Tel. (0316) 8041-452.
bildungsforum.mariatrost@graz-seckau.at
Die kostenlose Veranstaltung findet bis maximal Nieselregen statt.

Für Sie gelesen

sieben – die schöpfung
Linda Wolfsgruber
16 Euro, Tyrolia Verlag

„sieben“ – so schlicht und gleichzeitig so bedeutungsvoll nennt Linda Wolfsgruber ihre künstlerische Neuinterpretation der biblischen Schöpfungsgeschichte, bei der sie Mythos und Wissenschaft harmonisch sanft miteinander vermengt. Einfache Collagen und wilde Pinselstriche verwandeln sich in Tier- und Pflanzenbildern, die in ihrer Anmutung an frühmenschliche Höhlenmalerei erinnern, bis hin zu feinen, komplexen und auch in ihrer Technik diffizilen und detailreichen Gemälden.

ZUM NACHDENKEN

Kleidung neu kaufen? Und was machst du?
Vom Büro auf dem Weg nach Hause gehe ich an unzähligen Kleidergeschäften vorbei. Die Geschäfte locken mit Sonderangeboten oder Schlussverkaufsaktionen. Ich werde angelockt und bin verlockt, mir doch schnell ein Kleid, eine Hose oder ein T-Shirt zu kaufen.
Laut einer Umfrage von Global 2000 werden pro ÖsterreicherIn 60 Kleidungsstücke im Jahr gekauft. Viele werden nie oder nur sehr selten getragen. Ein Umdenken ist gefragt.
Mittlerweile stelle ich mir ein paar Fragen, bevor ich etwas kaufe: Brauche ich das Teil tatsächlich? Wurde das Kleidungsstück nachhaltig produziert? Kann ich mir die Kleidung von Freunden ausborgen?
Durch meine Kinder habe ich Secondhandläden kennen und auch lieben gelernt. Kinderkleidung wird bei uns in der Siedlung von einem Kind an das nächste vererbt, und ich freue mich, wenn ein Kind mit einem mir wohlbekannten T-Shirt vorbeigeht. Jetzt tausche ich auch Kleider mit Freundinnen, vor allem, wenn es um Kleidung für festliche Anlässe geht.
Ob kürzen, umnähen oder aufnähen: Alte Teile umzugestalten ist in. Ich bin kein Nähtalent, aber die Einladung zu einem guten Essen lässt meine DIY-fitte Tochter wahre Recyclingwunder vollbringen.
Vom Büro auf dem Weg nach Hause locken mich nach wie vor Kleidergeschäfte mit Angeboten. Immer gehe ich nicht vorbei, aber ich mache auch Umwege zu Läden mit nachhaltiger, fairer Mode. Auf der Website https://nachhaltig-in-graz.at finden Sie einige Anregungen. Probieren Sie es aus.
Martina Platter, Geschäftsführerin im Katholischen Bildungswerk.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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