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Lebensraum Wald

Durch den Erhalt der Waldflächen wird der Fortbestand vieler Tiere gesichert. | Foto: pixabay
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Der Wald – wichtiges Refugium für viele Tierarten.

Seinen Bewohnern bietet der grüne Lebensraum vielfältige Nahrung auf Basis eines einzigartigen Teamworks. Pilzgeflechte und Wurzeln tauschen Nährstoffe aus; Mikroben, Ameisen, Würmer und viele mehr erschaffen aus abgestorbenem Pflanzenmaterial feinsten Humus.
In jeder Handvoll Waldboden sind mehr Lebewesen zu finden, als es Menschen auf der Erde gibt – eine unvorstellbare Tatsache. Eichhörnchen „pflanzen“ neue Bäume. Jeder Waldbewohner hat seine Funktion, und sein Fehlen hat weitreichende Folgen. Erst langsam beginnen wir zu begreifen, wie das komplexe System dieser Gemeinschaft funktioniert.
Unbestreitbar ist auch der positive Einfluss der Bäume auf unsere Psyche. Eine Ursache dafür könnten die von Pflanzen ausgesandten chemischen Botenstoffe sein, mit denen der Wald auf seine ganz eigene Art kommuniziert. So konnte etwa in Afrika nachgewiesen werden, dass Akazien einen ungenießbaren Gerbstoff produzieren, wenn Giraffen von ihren Blättern fressen. Die Tiere ziehen weiter und erleben beim nächsten Baum eine böse Überraschung. Denn dieser wurde mittels Ethylen-Ausstoß bereits über ihr Kommen informiert und schmeckt nun genauso scheußlich.
Die Sprache der Bäume hat etwas Faszinierendes. Vielleicht sprechen sie auch mit uns, wenn wir spazieren gehen, schließlich sind wir ebenso Teil des großen Kreislaufs. Wir haben es, wie es scheint, nur seit Langem vergessen. pons/deike

Kein Wald gleicht dem andern
Die Gier nach Rohstoffen stört das empfindliche Gleichgewicht, indem vollständige Wälder abgeholzt werden. Schnell wachsende Monokulturen versprechen leichte Ernte, sind jedoch anfällig und instabil, weil ihnen der Artenreichtum fehlt. Dem Raubbau gegenüber steht die Sehnsucht nach unberührter Natur.
Wir lieben nicht nur die vertrauten heimischen Wälder, es ist auch die unerschöpfliche Vielfalt weltweit, die uns in den Bann schlägt. Vom Nebelwald im afrikanischen Hochland, den kalten Urwäldern Sibiriens über tropische Mangroven im salzigen Spiel von Ebbe und Flut bis zu den knorrigen Korkeichen des Mittelmeerraums: Kein Wald gleicht dem anderen. Nutzen wir die Chance, dieses Wunder für künftige Generationen zu erhalten!


Für Sie gelesen

Aromatischer Wald
Doris Kern, 22 Euro
Verlag Anton Pustet

Bäume strahlen Ruhe, Weisheit und Stärke zugleich aus. In ihrer Nähe schöpfen wir Kraft und fühlen uns geborgen. Doch sie schenken uns auch reichhaltige aromatische Schätze, die wir sammeln und für uns nutzen dürfen. Das Buch präsentiert eine Fülle an Ideen, wie wir aus den Früchten heimischer Bäume und aus Waldpflanzen Produkte für unsere Gesundheit und Körperpflege herstellen, aber auch schmackhafte Speisen zubereiten können. Anleitungen für natürliche Dekorationen bringen die Kraft des Waldes in unser Zuhause.

ZUM NACHDENKEN
Wildnis, Geheimnis, Abenteuer

Ein Spaziergang durch den Wald erdet uns, lässt uns durchatmen und den Alltagsstress abschütteln. Im lichten Schatten grüner Baumkronen fühlen wir uns zugleich frei und ge-
borgen. Woher rührt unsere Faszination für diesen Lebensraum?
Seit Urzeiten werden Bäume in zahlreichen Kulturen als Verbindung zwischen Himmel und Erde, Wohnung von Geistern und Göttern und als Zentrum magischer Energie verehrt. Griechen, Römer und Germanen trafen sich im heiligen Hain zu Gebeten und rituellen Zeremonien.
Stets galt der Baum als Symbol des Lebens. Die Kelten benannten ihre unterschiedlichen Stämme sogar nach verschiedenen Baumarten. Und bis heute definiert sich unsere Herkunft über den Stammbaum der Familie. Doch gleichzeitig ließ der Wald auch jede Menge Platz für negative Zuschreibungen.
So existierte bis ins 19. Jahrhundert eine Vorstellung von ihm als bedrohlicher Ort. Das schlug sich auch in den Geschichten der Gebrüder Grimm nieder: Kinder werden dort ausgesetzt oder begegnen darin dem großen, bösen Wolf – eine alles andere als im heutigen Sinne „märchenhafte“ Vorstellung. Ganz zu schweigen von den Räubern, die im Gestrüpp auf mögliche Opfer lauerten.
Erst später überwog wieder der romantisierende Blick aufs grüne Dickicht, nicht zuletzt dank der Heldengeschichten um Robin Hood.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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