Du berührst mich

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Von Geburt an spielt körperliche Berührung eine zentrale Rolle.

Ohne körperliche Berührung können wir gar nicht überleben. Ihre höchste Wichtigkeit für unsere emotionale Entwicklung und für unser Zusammenleben betont auch der Psychiater und Psychotherapeut Michael Musalek. Welche unmittelbare Wirkung sie entfaltet, hängt neben Ort, Zeit, Art und Weise vor allem auch vom situativen, gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld ab, in dem sie stattfindet. So kann sie angenehm, beruhigend und Sicherheit vermittelnd wirken, ein anderes Mal unangenehm, beunruhigend bzw. verunsichernd. In allen Fällen ist physische Berührung aufs Engste mit psychischer Berührung verbunden.

Berührung, Nähe und Verbundenheit – das sind, positiv erlebt, drei Grunderfahrungen, die Menschen seit jeher brauchen, um glücklich und zufrieden zu sein. Wir spüren aber auch, wie sehr uns diese Erfahrungen bewegen können, gerade an Eckpunkten in unserem Leben, wie bei einer Geburt, wenn die Liebe uns trifft oder auch in der Nähe des Todes. Erfahrungen des Berührt-Seins bewegen uns als Ganzes, verändern uns zu neuen und friedvolleren Menschen.

Mit dem erfüllten Grundbedürfnis von Berührung gewinnen wir einen sinnstiftenden Zugang zu unserer Lebendigkeit. Wenn ich dich berühre oder mich berühren lasse, spüre ich gleichzeitig mich selbst, aber auch dich – nahe und verbunden. Öffnen wir unser Herz liebevoll berührt für Menschen, andere Lebewesen, die Natur, Musik oder Stille – es fließt das Leben in all seiner Fülle.

Sepp Kirchengast

Paarangebote, die berühren und Beziehung stiften

stille.zu.zweit – Meditationskurs für Paare.
14. bis 18. Februar, Haus der Stille.
Unserem Lebensweg auf der Spur –
interaktiver Pilgerweg. 30. April,
Altötting/Wölzertal.
Am Text meines Lebens schreiben – Autobiografisches Schreiben I.
25. bis 29. Mai, Opatja/Kroatien.
Wir zwei … Sonne und Mee(h)r – Paar-woche auf Krk. 29. Mai bis 5. Juni, Krk.
Wir zwei in einem Boot – Paar-Paddel-Tag. 12. Juni 2022, Sulm/Heimschuh.
Am Text meines Lebens knüpfen –
Autobiografisches Schreiben II.
16. bis 23. Juli, Maremma/Toskana.
Nähere Infos: Familienreferat der Diözese, https://www.familienreferat.online,
oder Tel. (0 31 6) 8041-297.

Für Sie gelesen

Human Touch
Rebecca Böhme
15,40 Euro
C. H. Beck Verlag

„Und es hat klick gemacht“ – ist das der Fall, war meist eine Berührung im Spiel. Schon unwillkürliche Berührungen im Alltag beeinflussen unsere Entscheidungen, sie eröffnen uns den Zugang zu verschütteten Gefühlen oder bringen uns zurück ins Gleichgewicht. Wie „human touch“ wirkt und warum er so wichtig ist, schildert die Neurowissenschaftlerin im außergewöhnlich anschaulichen und einfühlsamen,
im wahrsten Sinne berührenden Buch.

ZUM NACHDENKEN

stille.zu.zweit

Wir schenken einander gemeinsame Tage im Schweigen und in Stille – ein Geschenk zum Valentinstag oder einfach so.
Als Paar gemeinsam am Weg zu sein heißt für uns, immer wieder innezuhalten und Zeit miteinander zu verbringen.
Wir schätzen die Meditation als eine Form des Innehaltens und In-Berührung-Kommens mit sich selbst und miteinander. Als Paar verbringen wir miteinander Zeit in Stille und vor Gott. Wir atmen miteinander tief ein und lang aus. Die Meditation ist für uns eine stärkende Quelle in unserem Leben.

Gemeinsam zu meditieren bedeutet für uns, zu reduzieren, zu fasten. Wir entscheiden uns, den Laptop und das Smartphone auszuschalten. Bücher und Zeitungen lassen wir zu Hause. Wir müssen keinen Dresscode erfüllen, und wir werden von den „Haus der Stille“-Köchinnen vegetarisch verwöhnt. Und dann?

Die Tage werden großteils im Schweigen verbracht. Die Meditations- und Essenszeiten sind Räume der Stille. Wir nehmen im Stillen wahr, was ist! Was ist in mir? Was ist in und zwischen uns als Paar? Was ist in diesem Raum mit Gott? Da-Sein vor Gott und Gedanken ziehen lassen. Und wir nehmen wahr, was übrig bleibt von Gedanken, wenn wir sie immer wieder ziehen lassen, ohne sie gleich zu teilen. Wann ist die Zeit reif, um zu sprechen?
In der Meditation kommen wir immer wieder auf unseren Atem zurück, einatmen und ausatmen. Wir nehmen wahr und lassen los. Und wir alle üben ein Leben lang, in der Meditation und in der Beziehung. Wir freuen uns, wenn ihr mit uns diese Tage gemeinsam verbringen möchtet.

Natalie und Manfred Kamper

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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