MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 26. Februar 2023
Biokistl und Hofladen

Regionaler geht es nicht. Der direkte Verkauf ist ein Grundstein bei der Marktgärtnerei.  | Foto: pixabay
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  • Regionaler geht es nicht. Der direkte Verkauf ist ein Grundstein bei der Marktgärtnerei.
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Kleine Anbauflächen als Erfolgsrezept für biologischen Anbau und Freude am Tun.

Das, was früher üblich war, ist jetzt wieder in. Viele junge Leute probieren Neues aus (Zero Waste, Urban Gardening, Selbstversorgung, Kräuterwissen …) und stecken ihre Energien in das fruchtbare Thema der Marktgärtnerei.

Große Fläche und zu niedrige Preise, und eigentlich sitzt man nur mehr hinter dem Computer und ist Verwaltungsapparat. Viele Landwirte und Bauern kämpfen gerade mit diesen Situationen und mühen sich mit Bürokratie ab.

Kleine traditionelle Landwirtschaft gewinnt wieder mehr an Attraktivität und an Zuspruch, denn auch wir Gärtner sind lieber auf dem Feld als hinter Maschinen. Und gerade junge Leute fühlen sich in diese Richtung hingezogen, weil sie da mit den Pflanzen in Verbindung sind und mit der Natur.
Können sie aber auch wirtschaftlich erfolgreich sein und sich als Direktvermarkter einen Kundenstamm aufbauen, um überleben zu können?

Es werden anfänglich viele Dinge ausprobiert, Fehler gemacht und daraus gelernt.
Ein Merkmal erfolgreicher Kleinbetriebe ist Innovation. Dabei wird viel über soziale Medien kommuniziert.
Neuartige Produktionsmethoden wirken sich positiv auf Bodenstruktur und Pflanzengesundheit aus. Das sind großartige und nachhaltige Verkaufsargumente. Kleine Betriebe werden auch mehr und mehr von den Kunden gehört.

Nicht nur, dass die Böden schonender bearbeitet werden, es kann auf dieser Fläche Vielfalt angeboten und ausprobiert werden. Die bunte Mischung und der Bezug zum Anbau ist für viele bewusste Kunden sehr attraktiv.

Angelika Ertl

Altbewährtes System
Je kleiner eine Marktgärnterei, umso näher kann der Kunde an die Produktion ran oder auch daran teilnehmen. Kistlabo, Kooperationen mit Gastronomie, solidarische Landwirtschaft, Ernteanteile und kreative Marktstände sind das Ergebnis. Die Gründung einer Markt Gärtnerei soll auf jeden Fall gut geplant werden und vorbereitet sein.
Die Marktgärtnerei – ein altbewährtes System neu interpretiert. Hören Sie sich um und freuen Sie sich, wenn alternative Produktionsflächen in Ihrem Umfeld entstehen. Kaufen Sie dort ein, und unterstützen Sie junger Leute, Höfe, die sich wandeln, damit wir Ernährungssouveränität schaffen können.

Jungpflanzenmarkt
Bio-Jungpflanzenmarkt mit der Marktgärtnerei Atropa.

28. April von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr mit Gartenführung um 16.00 Uhr.
29. April von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr mit Gartenführung um 10.00 Uhr.
Garten von Angelika Ertl, Warnhauserstraße 10, 8073 Feldkirchen bei Graz.

Frag Angelika


Die kleinen Strukturen kehren wieder und bieten eine große Chance.

Angelika Ertl, Biogärtnerin

Was ist eine Marktgärtnerei?

Eine Marktgärtnerei ist ein kleinstrukturierter Gemüsebetrieb. Produktionsflächen wie ein Acker und Flächen unter einem Folientunnel ermöglichen Vielfalt. Manche starten mit einem Hektar und weiten diese Fläche dann aus.
Früher gab es rund um Paris lauter solche kleine Versorgungsgärtnereien, die sternförmig in die Stadt Gemüse lieferten. Ein fantastisches Konzept.

Diese neue Bewegung nimmt in Österreich ordentlich Fahrt auf. Es sind teilweise Quereinsteiger, die überzeugt sind, dass kleine Strukturen Freude machen und man auch davon leben kann.
Dazu gehören Gemüse, Kräuter, Obst und viel Handarbeit.
Und auch wenn es eine kleine Landwirtschaft ist – hier kann sehr viel produziert werden auf ökologischer Basis, ohne Pestizide und ohne Mineraldünger.

Der Anbau auf Dauerbeeten statt in Reinkultur ermöglicht wesentlich höhere Pflanzzahlen auf kleinerer Fläche.
Sobald ein Beet abgeerntet wird, folgt die nächste Kultur.
Auf unseren Flächen tragen wir Kompost auf, um den Mikroorganismen und dem Regenwurm genügend Nahrung zur Verfügung zu stellen. Auch bleibt das Jäten aus und macht die Arbeit einfacher.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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