Land und Kirchen betonen gutes Miteinander
- Superintendent Michael Simmer, der designierte Wiener Erzbischof Josef Grünwidl, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bischof Alois Schwarz (v. l.).
- Foto: NLK / Khittl
- hochgeladen von Matthias Wunder
In Niederösterreich gibt es ein gutes Miteinander von Landespolitik und christlichen Kirchen und die Zusammenarbeit bleibt gerade angesichts aktueller Herausforderungen wichtig. Das war der Grundtenor der schon traditionellen Begegnung, zu der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner Vertreter der Katholischen und Evangelischen Kirche ins St. Pöltner Landhaus eingeladen hatte. Neben Bischof Alois Schwarz und Weihbischof Anton Leichtfried waren zum ökumenischen Mittagessen auch der designierte Wiener Erzbischof und gebürtigen Niederösterreicher Josef Grünwidl, Militiärbischof Werner Freistetter, die Wiener Weihbischöfe Franz Scharl und Stephan Turnovszky sowie die Äbte der niederösterreichischen Stifte und der evangelische Superintendent Michael Simmer gekommen.
80 Jahre nach dem Weltkriegsende, 70 Jahre nach dem Staatsvertrag und 30 Jahre seit dem Beitritt zur Europäischen Union gebe es im Land „Friede, Freiheit und Wohlstand, die von Generationen vor uns erkämpft wurden und nicht selbstverständlich sind“, betonte die Landeshauptfrau. Dafür brauche es weiterhin das Miteinander im Land und auch die Zusammenarbeit mit den Kirchen – vor allem in der Vermittlung tragender Werte, im Einsatz für Familien und im Bewahren des religiös-kulturellen Erbes.
Verantwortlichen in Politik und Kirchen solle es ein Anliegen sein, die christlichen Wurzeln der Gesellschaft zu bewahren und die daraus erwachsenden Werte wie Nächstenliebe und Solidarität weiterzugeben, betonte Mikl-Leitner. „Dazu braucht es Bekenntnisse wie das Kreuz in öffentlichen Einrichtungen“. Das Kreuz sei ein „verbindendes Symbol“ und mache deutlich, „wie aus einem Minus ein Plus wird“. Ausdrücklich bekannte sich die Landeshauptfrau zum Wert des Religionsunterrichts, zur kirchlichen Präsenz in Kindergarten und Schule, aber auch zur Pflege christlicher Bräuche.
Das Kreuz ist ein verbindendes Symbol und macht deutlich, wie aus einem Minus ein Plus wird.
Der designierte Wiener Erzbischof Grünwidl unterstrich ebenfalls die gute Zusammenarbeit in Niederösterreich. „Nicht selbstverständlich“ und zugleich „Ausdruck der Wertschätzung“ gegenüber dem Christlichen sei beispielsweise die vom Land herausgegebene Broschüre „Bräuche in Niederösterreich zur Vorweihnachtszeit“. Ein gutes ökumenisches Miteinander von Kirchen und Politik „hält aber auch aus, dass man unterschiedliche Zugänge haben kann“, so Grünwidl. „Manchmal kann und muss Kirche auch die Politik nerven“, vor allem dann, wenn sie versuche, sich am Evangelium zu orientieren. Ein Blick in die Bibel zeige, „dass Jesus kein Schulterklopfer war“, sondern zum Umdenken und zur Umkehr aufgerufen habe. So müsse sich die Kirche klar positionieren, zu den „letzten Fragen“ und wenn es um Grundsätzliches für den Menschen gehe.
Superintendent Michael Simmer bezeichnete das Mittagessen als „Zeichen der Wertschätzung uns gegenüber und gegenüber dem, wofür wir stehen“. In einer Zeit der „multisynchronen Krisen“ wolle die christliche Botschaft „Hoffnung machen“.
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.