Christa Carina Kokol

Beiträge zum Thema Christa Carina Kokol

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Mutworte - Christa Carina Kokol
Was denkt, kann nicht gedacht werden

Von den alten Indern ist folgender Spruch überliefert: „Was sieht, kann nicht gesehen werden, was hört, kann nicht gehört werden, was denkt, kann nicht gedacht werden.“ Es gibt mehr, als das, was wir mit unseren Sinnen erkennen können. Wie die Netzhaut an ihrer Ursprungstätte, wo sich die Eintrittsstelle der Sehnerven befindet, einen „blinden Fleck“ hat, so geht auch das menschliche Gewissen allen bewussten Moralvorstellungen voraus und erschließt dem Menschen das ihm Bestmögliche, für sich und...

  • 07.12.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Echo der Geborgenheit

Mit grauen Novembertagen beginnt für mich eine heimelige Zeit. Bei Regentropfen, die ans Fenster klopfen, dem Rascheln des Laubes, dem stillen Schein einer Kerze … habe ich das Gefühl, dass Dinge, die uns umgeben, ein Stück in eine jenseitige Welt ragen. Das macht die Zeit so heimelig. Ähnlich hat es Johan Huizinga in „Herbst des Mittelalters“ formuliert. Eine Heimat zu haben ist Geschenk. Was es bedeutet, seine Heimat zu verlieren, erfahren Millionen von Menschen, die emigrieren, um überleben...

  • 16.11.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Ich habe nicht geweint

Einige Wochen vor Allerheiligen starb der geliebte Großvater des kleinen Tobias. Eltern und Großmutter wollten dem Fünfjährigen und seinem jüngeren Bruder Klemens die frühe Erfahrung von Sterben und Tod nicht zumuten und hielten die Kinder fern vom Geschehen. Doch Tobias ließ mit seinen Fragen nicht locker, bis er selbst die erlösende Antwort gab: „Ich weiß, dass Opa jetzt im Himmel ist.“ Inständig bat er seine Großmutter, zu Allerheiligen mit ihr auf den Friedhof gehen zu dürfen. Lange stand...

  • 02.11.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Wert Wienerschnitzel?

Unlängst beobachtete ich, wie eine muslimische Familie seelenruhig bei Rot die Straße überquert. Ich höre das Quietschen der Autoreifen … ziemlich knapp – für alle Seiten. Ein etwa vierzehnjähriges Mädchen der Gruppe macht ihren Leuten klar, dass deren Verhalten falsch ist. Sie selbst wartet, bis die Ampel auf Grün steht. Nachdem sie ihre Familie eingeholt hat, muss ich, obwohl sehr eilig unterwegs, hinter der sechsköpfigen Gruppe „nachzotteln“. Überholen unmöglich. Die Vierzehnjährige zupft...

  • 19.10.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Im „Korb des Lebens“

Ich gehe gerne auf den Bauern-markt. Dort füllt sich mein Einkaufskorb mit köstlichen Früchten der Erde. Bin ich einmal zu spät dran, kann mein Lieblingsobst bereits verkauft sein. Andere Menschen sind eben früher aufgestanden als ich. Auch dass es zu dieser Jahreszeit keine Erdbeeren mehr gibt, ist kein Grund, enttäuscht zu sein. Denn jetzt darf ich mich an saftigen Äpfeln, Birnen und Weintrauben erfreuen. Wenn ich saure Früchte gewählt habe, die mir vielleicht nicht so gut schmecken, kann ich...

  • 05.10.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Die Zeit von Charles III. ist gekommen

„Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.“ Wie wahr ist dieses Zitat von Dietrich Bonhoeffer. Und es werden sich viele, auch König Charles III., darin wiederfinden. In den Medien wird die Warmherzigkeit des neuen Königs betont: ein herzlicher, Mut machender Mensch unter Menschen. Eine gute Voraussetzung für seine Blütezeit. Als Oberhaupt der anglikanischen Kirche von England ist König Charles III. auch „Verteidiger des...

  • 21.09.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Auf Schatzsuche

Unlängst habe ich gelesen, dass Präriehunde, eine Hörnchenart, verwandt mit unseren Murmeltieren, nicht nur dann Pfeiftöne von sich geben, wenn Gefahr droht, ein Weibchen erobert werden will oder ein Leckerbissen in Sicht ist. Forscherteams haben anhand genauer Computeranalysen erkannt, dass die Tiere auch nähere Angaben machen, wie z. B.: „Da kommen jene, die vorhin laut gesungen haben; da ist wieder der Große mit dem blauen T-Shirt …“ Und sie konnten beweisen, dass bei Tieren, die miteinander...

  • 07.09.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Ein unvollkommenes Chamäleon

Vielleicht kennen Sie die Geschichte vom kleinen Chamäleon, das keine Tarnfarbe annehmen konnte und stattdessen zur Kontrastfarbe wechselte. Versteckte sich der Junge mit anderen Chamäleons in blauen Blüten, sah man ihn in grellem Orange herausleuchten. An einem schönen Sommertag, als sich einige Chamäleons auf Abenteuertour begaben, lief unser Junge traurig, da wegen seines „Makels“ ausgegrenzt, in angemessenem Abstand hinterher. Immer weiter entfernten sich die Chamäleons von zu Hause, bis...

  • 10.08.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Ich „predige“ auf meine Weise

Kann ein aufrichtiger, ehrlicher, bescheidener Mensch als Politiker bestehen? Ist er nicht zum Scheitern verurteilt, wenn er auch das Gute seiner Mitbewerbenden sieht, es wertschätzt und eigene Fehler eingesteht? Der Ex-Fußballprofi Damiano Tommasi kann. „Für seine Partei“, so die Kleine Zeitung, „hat der linke Offensivspieler den routinierten Rechtsverteidiger überspielt und nach 20 Jahren den Bürgermeisterposten in Verona zurückerobert.“ Dieser Mann, ein praktizierender Katholik, wird von...

  • 27.07.22
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Mutworte - Christa Kokol
Das ist unser Bier

Gleich vorweg – ich bin keine Biertrinkerin. Das werden alle, die mich kennen, bestätigen. In meinem Leben dürfte ich bis heute gerade einmal den Inhalt einer Flasche geschafft haben. Beim heurigen Pfarrausflug stand u. a. eine Brauereibesichtigung auf dem Programm. Unsere Gruppe konnte sich überzeugen, mit welcher Sorgfalt Bier gebraut und genussfrisch gemacht wird. Sogar ich genoss einen Radler mit reiner fruchtiger Note. Passend dazu der Wandspruch: „Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt...

  • 13.07.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Ehrenamtliche sind glücklicher

Für viele von uns geht ein intensives Arbeits- und Schuljahr zu Ende. Punkt. Kein besonders origineller Einstieg – aber immerhin betrifft diese Tatsache sowohl Berufstätige, Schüler und Studierende, als auch Ehrenamtliche. Von den neun Millionen Einwohnenden Österreichs engagieren sich rund vierzig Prozent ehrenamtlich. An die sechshunderttausend Menschen sind es in der Steiermark. Über dreihunderttausend Frauen und Männer tun dies bundesweit im Rahmen der katholischen Kirche. Durch die...

  • 29.06.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Warum ist die Königin nicht katholisch?

Spannendes über diverse Königshäuser erfahre ich meist beim Friseur. In einem Tagebucheintrag meiner Mutter fand ich unlängst einen für mich nicht minder spannenden Absatz über die englische Queen: Als Fünfjährige soll ich erstaunt gefragt haben, warum Königin Elisabeth nicht katholisch sei. Als Königin müsse sie doch wissen, was wahr ist … Und was ist wahr? Unser menschliches Denken ist begrenzt, resümiert der Quantenphysiker Michael Grün auf dem heurigen Pfingstkongress. Wir können der...

  • 15.06.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Geistvoll auch mit faulem Hirn

Gott ist menschlich nicht fassbar. Denn die Unbegreifbarkeit ist seine „Eigenschaft aller Eigenschaften“, wie es der Theologe Karl Rahner formuliert. Gott sprengt – Gott sei Dank – alle innerweltlichen Vorstellungen. Denn ein Gott, der begreifbar ist wie ein Ding dieser Welt, wäre nicht mehr als wir, die ihn erforschen können. Doch auch der Mensch ist nicht vollkommen auslotbar. Wir sind mehr als unser Körper, unsere Gefühle und unser Intellekt. Der Mensch ist auch geistvoll. In der Sinnlehre...

  • 01.06.22
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Meine Zwiebel

Im Roman „Die Brüder Karamasow“ erzählt Fjodor Dostojewski von einer Frau, die plötzlich stirbt, ohne in ihrem Leben eine gute Tat vollbracht zu haben. Zur Strafe landet sie im Feuersee. Doch ihr Schutzengel erinnert sich, dass sie einst einem armen Menschen eine Zwiebel aus ihrem Garten geschenkt hat. Und er hört eine Stimme, die ihm sagt: „Nimm die Zwiebelpflanze, und streck sie der Frau hin … wenn du sie damit aus dem See ziehen kannst, soll sie gerettet sein …“ Die Frau hält sich daran...

  • 18.05.22
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Sam sagt nur „dito“

Unlängst besuchte ich im Grazer Orpheum das Musical „Ghost – Nachricht von Sam“. Es berührt durch den Ausdruck tiefer menschlicher Sehnsucht nach aufrichtiger Liebe. Obwohl sich Molly und Sam sehr gerne haben, kommen ihm die Worte „Ich liebe dich auch“ nicht über die Lippen. Er bleibt bei einem flapsigen „dito“ („auch so viel“), was die beiden einander nicht näher bringt. Im Gegenteil. Denn als Sam, ohne diese Worte je ausgesprochen zu haben, durch eine tragische Wendung getötet wird, bleibt...

  • 04.05.22
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Vom Winde verweht

Zwei Jünger gingen … oder zwei Menschen wie wir. Da kommt ein Dritter hinzu. In aufgeladener Stimmung gibt es gröbere Meinungsverschiedenheiten, und der Dritte wird von den anderen verbal verletzt. Er ist zu Recht gekränkt und schreibt mit dem Finger in den Sand: „Heute haben mich meine Weggefährten tief verletzt.“ Doch die drei müssen den Weg gemeinsam fortsetzen. An einer steinigen Stelle stürzt der vorhin Gekränkte und ist nicht mehr fähig, allein den Weg fortzusetzen. Seine Weggefährten...

  • 20.04.22
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Mit und ohne Pferdeohren

Es war einmal ein König, dem große Achtung erwiesen wurde. Eines Tages wuchsen dem Herrscher Pferdeohren. Um sie vor der Welt zu verbergen, trug er einen goldenen Helm. Dennoch bemerkte einer seiner Leute diesen Makel. Obwohl er keinem davon erzählen durfte, wussten bald ein Zweiter, ein Dritter und auch ein Vierter von dem Geheimnis. Der Machterhalt des Königs war in Gefahr. So beschloss der Herrscher die vier Mitwissenden brutal zu beseitigen. Bevor er jedoch den Befehl gab, fragte er sich...

  • 06.04.22
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Luftballons sind wie das Glück

Über eine Woche schon liegt das Paket auf unseren Hausbrieffächern … Doch die Adressatin wohnt zwei Häuser weiter. Soll ich mich darum kümmern? Ich kenne die Frau nicht einmal. Ja, ich soll. Ein erstaunter Blick, ein glücklich strahlendes Gesicht: „Ich dachte, die Fotos sind verschwunden. Heute habe ich Geburtstag, und dieses Paket ist mein schönstes Geschenk.“ In einem schulischen Experiment schreiben Schülerinnen und Schüler ihre Namen auf Luftballons, die im Turnsaal gut gemischt verteilt...

  • 23.03.22
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Die „Marke“ Kirche

Wirtschaftsseiten werden von mir meist überblättert. Ist nicht unbedingt meine Welt. Ein Bericht aus der „Steirischen Wirtschaft“ über einen Punkrocker, der Unternehmer wurde, hat mich aber doch zum Weiterlesen animiert: Die erfolgreichsten Marketing-Kampagnen sind jene, wo Ehrlichkeit dahintersteht. Wo Kunden spüren, dass ein Unternehmen glaubwürdig ist und genau weiß, warum es ein Produkt auf den Markt bringt. Es geht um die persönliche Beziehung zwischen Produkt und Kunden. Daher ist es für...

  • 09.03.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Trotz mancher „Blechernen“

Für Österreich sind die Olympischen Winterspiele 2022 ausgezeichnet gelaufen. Unser kleines Land liegt im Spitzenfeld. Worauf gründet sich der Erfolg? Die „Kleine Zeitung“ begab sich auf Spurensuche: Auch wenn wir „Weltmeister“ bei den „Blechernen“ waren – es wurde kaum über den undankbaren vierten Platz gejammert und geraunzt. Das gesamte Team stand für Zusammenhalt und gute Laune. Das „Haus Österreich“ wurde Treffpunkt und Wohlfühlort für viele Menschen. Selbst von jenen Sportlern, die keine...

  • 23.02.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Sinnvolle Hausschuhe

„Es ist schon diskriminierend, dass über eine weitere Impflotterie nachgedacht wird, aber nicht über eine Ungeimpften-Lotterie für all jene, die sich garantiert nicht impfen lassen. Mit welchem Hauptpreis? Ein gesichertes Bett auf der Intensivstation.“ Aufgeschnappt bei Peter Klien in der ORF-Satire-Sendung „Gute Nacht, Österreich“. Mit einer Prise Humor werden verfestigte Positionen entkrampft und Sinnanrufe besser gehört. „Wann geht ein Sinnanruf an mich?“, habe ich in den vergangenen...

  • 09.02.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Königs-Kron‘ statt Omikron

Vielleicht haben Sie den ORF-Galaabend mit Österreichs „Heldinnen und Helden 2021“ gesehen. Darunter ein Sportlehrer, der eine über 90-jährige Frau durch einen auch für ihn nicht ganz ungefährlichen Sprung ins kalte Wasser vor dem sicheren Ertrinken gerettet hat. Der Mann sprach über sein sekundenschnelles Abwägen, was in dieser Situation das Sinnvollste ist – für die in den Fluten hilflos dahintreibende Frau, aber auch für ihn und seine Familie. Wann geht ein Sinnanruf an mich? Immer dann,...

  • 26.01.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Schneeflöckchen vom Himmel

„Ich bin total fertig. Was waren das früher für schöne Zeiten, die großen Hoffnungen für das neue Jahr … Alles vergänglich – nur die Angst, was noch kommen wird … Corona – die nächste Mutation …“ So ergeht es nicht nur der Verfasserin dieses Mails. Viele Menschen haben Angst, dass ihr irdisches Dasein sinnlos ist. Doch der häufigste Satz der Bibel lautet: „Fürchtet euch nicht!“ Er bezieht sich auf die Ursehnsucht des Menschen, dass sein Leben nicht grund-los endet. Es ist eine Sehnsucht, die...

  • 12.01.22
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Auch die ungelösten Fragen lieb haben

Krisen, Krisen, Krisen – in der Welt, in unserem Land, im urpersönlichen Bereich. Und mitten in der Dunkelheit unserer Daseins- und Zukunftsängste feiern wir Weihnachten – das Fest der Freude, des Friedens, des Lichts, der Menschwerdung. Der Philosoph Peter Strasser befindet in seinem Buch „Eine Hölle voller Wunder“, dass der Mensch durch seine Geistbegabung weit über die Welt des „riesenhaft Technischen“, die rastlose Jagd nach Macht, Reichtum und Glück hinausweist. In ethischen, ästhetischen...

  • 22.12.21
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