4. Sonntag der Osterzeit | 21. April 2024
Kommentar

Weiter leben,
nicht weiterleben

Der Gebetstag für geistliche Berufungen steht heuer unter dem Motto „weiter leben“. Entscheidend ist dabei der Zwischenraum zwischen den beiden Worten. Wer seine Berufung entdeckt, wird nicht einfach weiterleben wie davor, sondern wird weiter leben und dadurch auch anderen Menschen Wege zu einem Leben mit größerer Weite und Tiefe aufzeigen.
Als Leitbild dafür stellt uns Jesus das Bild des Hirten vor Augen. Der gute Hirt führt seine Herde hinaus ins Weite, zur Fülle des Lebens. Er pflegt eine enge Beziehung zu den Seinen, er kennt ihre Eigenart und ihre Bedürfnisse, er steht mit seiner ganzen Existenz für sie ein. Als Auferstandener geht Jesus uns voran in das neue, ungleich größere Leben, das sich dort auftut, wo jemand es wagt, sich selbst hinzugeben.
Geistliche Berufung bedeutet zuerst einmal, sich mit dem auferstandenen Christus zu verbinden und seine Gegenwart in der Welt erfahrbar zu machen. Es geht nicht darum, dass wir uns schweren Herzens dem Niedergang der uns vertrauten Gestalt von Kirche entgegenstemmen, sondern darum, mit Wachheit und Sensibilität für die Bedürfnisse und Nöte unserer heutigen Zeit Räume für das Leben zu weiten.

Alfred Jokesch
alfred.jokesch@sonntagsblatt.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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